• 25.09.2008 09:39

  • von Roman Wittemeier

Trulli: "Singapur ist ein großes Fragezeichen"

Jarno Trulli über die Fortschritte mit dem Toyota-Team und die Chancen in den noch vier verbleibenden Saisonrennen

(Motorsport-Total.com) - Die Toyota-Erfolgsbilanz des Jahres 2008 kann sich sehen lassen. Immerhin holten beide Piloten je einen Podestplatz, in der Teamwertung liegt man punktgleich mit Renault auf Rang vier. Doch die Entwicklung bei den Japanern ist nicht in allen Bereichen blendend verlaufen. Die vergangenen Rennen haben eindeutig gezeigt: Auf langsamen Strecken machte man schnelle Fortschritte, auf schnellen Pisten ging es nur langsam voran. "Ich bin dennoch mit der bisherigen Saison zufrieden, denn die Fortschritte waren eindeutig zu sehen", stellte Jarno Trulli im Interview auf '422race.com' klar.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli kann das Toyota-Potenzial für die kommenden Rennen nicht einschätzen

"Wir haben sicherlich noch einen langen Weg vor uns, aber diese Saison darf man getrost als Erfolg bezeichnen", sagte der Italiener, der in Magny-Cours als Dritter überzeugen konnte. Er kündigte einen harten Fight mit der Konkurrenz von Renault an: "Es ist noch nicht vorbei. Wir wissen genau, dass Monza nicht gerade unsere Strecke war, aber zum Beispiel in Brasilien wird es wohl besser laufen. In Fuji wissen wir es nicht genau und Singapur ist ein großes Fragezeichen."#w1#

Der Kampf um die vierte Position bei den Konstrukteuren ist nach Aussage von Trulli völlig offen. "Unser TF108 läuft auf Strecken mit vielen Kurven und hohem Abtrieb sehr gut, Probleme haben wir dort, wo es hohe Topspeeds und wenig Downforce gibt." Genau dieser Eindruck des Piloten lässt sich anhand der Saisonstatistik deutlich ablesen: In Spa-Francorchamps und Monza fuhr man im Niemandsland, in Magny-Cours und Ungarn stand man jeweils auf dem Podest - vermeintlich ein gutes Vorzeichen für Singapur, wo man mit hohem Abtrieb fahren wird.

Innerhalb des Teams gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Veränderungen. Es habe die Stabilität gefehlt, kritisierte Trulli: "Es ging um kleine Details, aber auch um grundlegende Änderung der Strukturen. Ich persönlich habe mich aber mit allen Technikern gut verstanden, die seit Gascoyne gekommen sind." Die Umstrukturierungen bei Toyota betraf allerdings nicht nur den Technikerstab. Auch der Fahrerkader wurde mit dem Weggang von Ralf Schumacher und der Neuverpflichtung von Timo Glock leicht umgewälzt.

"Timo ist ein exzellenter Pilot und ein netter Kerl", sagte Trulli über seinen Teamkollegen. "Ich arbeite sehr gerne mit ihm zusammen. Er ist jung, motiviert, arbeitet viel und genau das sind die Dinge, die dem Team am besten weiterhelfen. 2008 ist ein wichtiges Jahr für ihn. Seit seinem Debüt in der Formel 1 hat er schon ein paar richtig gute Sachen gebracht", lobte der Italiener, der Glock zu Beginn der Saison meist im Griff hatte. Zuletzt hatte sich das Kräfteverhältnis immer ausgeglichener gezeigt.