Trulli sieht seine Zukunft weiterhin bei Toyota
Jarno Trulli versteht nicht, warum Fahrerverträge immer früher abgeschlossen werden, und würde am liebsten weiter für Toyota fahren
(Motorsport-Total.com) - Juan-Pablo Montoya hat seinen McLaren-Mercedes-Vertrag für 2005 schon 2003 unterschrieben, und Fernando Alonso steht schon jetzt als "Silberpfeil"-Pilot für 2007 fest. Fahrerverträge werden in der Formel 1 immer früher abgeschlossen. Jarno Trulli kann sich damit nicht wirklich anfreunden, möchte sich aber ebenfalls bald langfristig an Toyota binden.

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Jarno Trulli hat offenbar nicht vor, Toyota für ein anderes Team zu verlassen
"Ich sehe den Trend, dass Entscheidungen heutzutage sehr früh bekannt gegeben werden", erklärte der Italiener gegenüber 'Tuttosport'. "Die Formel 1 hat sich verändert. Es ist so, dass die Fahrer, die als Siegertypen eingeschätzt werden, sehr früh unter Vertrag genommen werden. Das hängt meiner Meinung nach mit dem ansteigenden Investment der Automobilhersteller zusammen. Ich fände es aber besser, eine solche Strategie zu vermeiden."#w1#
"Würde ich heute für irgendein anderes Team unterschreiben, würde ich darüber in der Öffentlichkeit bestimmt kein Wort verlieren. Das ist eine Form des Respekts, die jeder Fahrer für sein gegenwärtiges Team haben sollte - für die Leute, die dort arbeiten, und auch aus kommerziellen Gründen", übte der ehemalige Renault-Pilot Kritik an seinem früheren Teamkollegen Alonso.

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2004 wurde Trulli wegen eines Patzers in Magny-Cours von Renault gefeuert Zoom
Umgekehrt würde Trulli selbst lieber heute als morgen einen neuen Toyota-Vertrag unterschreiben, weil der japanische Rennstall von diversen Experten als heißestes Eisen für die Zukunft der Königsklasse des Motorsports gehandelt wird. Infolge Alonsos Wechsel zu McLaren-Mercedes ist der gut dotierte Job als Leader beim in Deutschland beheimateten Team mit japanischen Wurzeln einer der begehrtesten überhaupt - was angeblich auch Kimi Räikkönen so sieht...
"Ich bin Toyota-Fahrer", so Trulli, "und meine erste Wahl wäre, bei diesem Team zu bleiben. Ich fühle mich hier wohl. Unser technisches Niveau hat sich verbessert und ist noch ausbaufähig. Die Zutaten sind alle da, genau wie die Ressourcen. Ich sehe keinen Grund für einen Wechsel. Es stimmt aber, dass ich Kontakt zu anderen Teams habe. Toyota muss mich bald wissen lassen, was sie wollen, und dann werde ich mich entsprechend entscheiden."
Der 31-Jährige stellte ferner klar, dass er kein Interesse mehr am Abkassieren hat, sondern dass er im Herbst seiner Karriere endlich Weltmeister werden will. Daher will er nun nur noch bedachte Entscheidungen treffen, was den Arbeitgeber angeht - und: "Ich möchte nicht mehr zu lange warten, bevor ich mich festlege", sagte er. "Tatsachen belegen, dass man nur gewinnen kann, wenn man langfristig gute Arbeit leistet."

