Trulli: "Nichts hätte mich heute stoppen können"

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Jarno, du warst gestern nicht so optimistisch, aber heute bist du nach einem großartigen Rennen auf dem Podium gelandet."
Jarno Trulli: "Um ehrlich zu sein: Ja, es war eines der besten Rennen meiner Karriere, weil das Auto nicht sehr gut war und ich sehr stark kämpfen musste, um vor Ralf zu bleiben. Ich hatte eine etwas andere Strategie als er. Ich war mit mehr Kraftstoff schneller und mit weniger Kraftstoff etwas langsamer, was an meinem Setup lag. Aber am Ende war es ein wirklich harter Job, vor Ralf zu sein, der sehr schnell war und vermutlich heute die dritte Position genauso wie ich verdient hat. Es ist gut, weil Toyota eine gute Arbeit erledigt und ich den Japanern nie genug für ihre tolle Arbeit danken kann."

Frage: "Hast du aus deiner Sicht heute das Maximum aus dem Auto herausgeholt?"
Trulli: "Ja, vom Start bis zum Ziel musste ich wirklich hart kämpfen, selbst bei meinen Boxenstopps. Bei meinem ersten Boxenhalt gab es ein Problem mit der Tankanlage, aber am Ende funktionierte trotzdem alles gut und es war ein großartiges Gefühl, wieder auf dem Podium zu stehen."#w1#

Frage: "Jarno, du hattest am Ende einen harten Kampf mit Ralf. Hattest du dabei eher Spaß oder Sorgen?"
Trulli: "Um ehrlich zu sagen war es ein Kampf durch das gesamte Rennen. Es war einer jener Tage, an denen er sehr schnell war, sehr konkurrenzfähig und vermutlich verdient er das Podiumresultat genauso wie ich. Wir hatten eine ähnliche Pace, aber ich habe ihn geschlagen, weil ich eine andere Strategie hatte. Ich hatte am Anfang mehr Treibstoff im Auto und war dann nach dem ersten Boxenstopp vor ihm. Ich war verglichen mit ihm mit viel Treibstoff schnell, aber mit wenig Treibstoff ziemlich langsam - was vermutlich am Setup lag. Aber verglichen mit diesen zwei Jungs hier neben mir (Kimi Räikkönen und Fernando Alonso; Anm. d. Red.) konnte ich nichts machen, als Fernando langsamer wurde. Abgesehen davon bin ich für mich, das Team und alle Ingenieure und Mechaniker wirklich glücklich, weil es ein hartes Wochenende für uns war. Ich war mit meinem Auto nicht völlig zufrieden. Trotz der Probleme das Rennen an dritter Stelle zu beenden, ist eine große Überraschung und ein großartiges Resultat für mich."

Frage: "Es muss eine Überraschung gewesen sein, dass du trotz des Problems mit der Kraftstoffanlage Ralf überholen konntest."
Trulli: "Richtig. Ich fuhr einige schnelle Runden, so dass ich hier vermutlich viel Zeit gutmachte. Ich war sehr schnell auf der Runde in die Box. Das Team hatte ein Problem mit der Tankanlage, aber trotzdem kam ich vor ihm raus und konnte dann mit viel Treibstoff im Auto sogar etwas wegziehen."

Frage: "Was sagst du zur Pace von McLaren-Mercedes?"
Trulli: "Ich sagte es gestern schon voraus und habe recht behalten, weil es ziemlich klar war, dass Kimi und McLaren sehr stark sein würden, genauso wie Fernando und Renault. Für uns gibt es nun eine Menge zu tun. Aber ich werde den Japanern nie genug danken können für das, was sie für mich getan haben. Dies war mein drittes Podiumresultat in diesem Jahr, was ein großartiges Gefühl ist und eine großartige Meisterschaft für mich."

Frage: "Als du die Flammen am Heck deines Autos sahst, dachtest du, dass dein Rennen zu Ende ist? Und was bedeutete das Zeichen auf dem Podium, als du das Lenkrad zeigtest?"
Frage: "Als ich das Feuer am Heck des Autos sah, sagte ich zu mir, gibt einfach Gas und versuch irgendwie, dein bestes zu geben. Ich kämpfte und kämpfte für das Podium und es gab zu diesem Zeitpunkt nichts, das mich hätte stoppen können. Als ich auf dem Podium war, machte ich dieses Zeichen, um 'hallo' zu meinem italienischen Fanclub zu sagen, weil sie sagten, um im Auto schnell zu sein, benötigt man den Unterarm, was eine gute Behandlung bedeutet. Über diese Art und Weise können sie scherzen."

Frage: "Hattest du angst, dass Michael Schumacher genauso wie im letzten Rennen in der Lage ist, sich wieder nach vorne zu kämpfen?"
Trulli: "Ferrari, Schumacher, das gesamte Paket, ist extrem stark, also muss man sich immer Sorgen. Man weiß nie. Sie können von ganz hinten zurückkommen und ein Rennen gewinnen, wenn du es nicht erwartest."

Frage: "Denkst du, dass Michael noch um den Fahrertitel kämpfen kann und Ferrari noch um den Titel der Konstrukteure?"
Trulli: "Ich weiß nicht, wie es heute für Ferrari lief. Aber alles, was ich euch sagen kann, ist, dass ich die Formel 1 so kennen gelernt habe, dass man nie sagen kann, wo die anderen genau stehen. Wir sind gerade mal beim fünften Rennen angekommen und es folgen noch 14 Rennen. Es kann noch alles passieren. Also müssen wir abwarten und schauen, wie es läuft, mindestens bis zur Saisonmitte."