• 08.05.2005 15:59

  • von Fabian Hust

Räikkönen mit dominantem Sieg - Debakel für Ferrari

Während Michael Schumacher nach zwei Reifenschäden in Barcelona aufgeben musste, siegte Räikkönen vor Alonso und Trulli

(Motorsport-Total.com) - Großer Jubel bei McLaren-Mercedes in Barcelona: Kimi Räikkönen siegte in einer Stunde, 27 Minuten und 16,830 Sekunden in überlegener Manier beim Großen Preis von Spanien und holte damit den lang erwarteten ersten Saisonsieg. Der Silberpfeil war die ganze Saison schon schnell gewesen, doch Pech, Fahrfehler und technische Probleme verhinderten lange Zeit eine solche Triumphfahrt wie am Sonntag auf dem 'Circuit de Catalunya'. In Barcelona passte endlich alles, vom perfekten Start weg lag der Finne in Führung.

Titel-Bild zur News: Alonso, Räikkönen und Trulli

Buntes Siegerpodium: Fernando Alonso neben Kimi Räikkönen und Jarno Trulli

Renault-Pilot Fernando Alonso machte bei seinem Heimrennen mit seinem zweiten Rang (27,652 Sekunden Rückstand auf Räikkönen) einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung WM-Titel, auch wenn der Spanier keine Chance hatte, mit dem enormen Tempo von Räikkönen mitzuhalten, der in der WM-Wertung jedoch schon weit zurückliegt. Alsono kämpfte zwischenzeitlich mit Reifenproblemen, war mit dem Fahrverhalten seines Autos nicht ganz zufrieden.#w1#

Der dritte Rang (+45,947 Sekunden) ging an Jarno Trulli vor Teamkollege Ralf Schumacher (+46,719 Sekunden) für Toyota. Ralf Schumacher fuhr zu Beginn des Rennens auf dem dritten und Trulli nur auf dem fünften Rang, doch der Kerpener musste die Box jeweils früher ansteuern und verlor dadurch die teaminterne Führung einmal mehr an den Italiener. Trulli sorgte für eine spektakuläre Szene beim ersten Stopp in Runde 25, als er zu früh losfuhr und sich dadurch eine Restmenge Benzin entzündete, was aber ohne Folgen blieb.

Auch der zweite Renault-Pilot, Giancarlo Fisichella, kam als Fünfter (+57,936 Sekunden) in die Punkte. Der Römer knallte in der letzten Runde noch die schnellste Runde hin, zuvor hatte er Pech, als er an der Box einen zusätzlichen Stopp einlegen musste, um sich eine neue Nase abzuholen, die zuvor auf der Strecke beschädigt worden war.

BMW WilliamsF1 Team Pilot Mark Webber (+1:08.542) musste sich in den letzten Runden Fisichella geschlagen geben und wurde auf den sechsten Rang zurückgereicht. In der Qualifikation war Webber sensationell unterwegs, auch, weil er sehr leicht war. Denn in der 18. Runde musste der Australier bereits als Erster die Box ansteuern, was ihn zwischenzeitlich auf den zehnten Rang zurückwarf. Teamkollege Nick Heidfeld - durch den Motorwechsel von hinten gestartet - arbeitete sich auf den zehnten Rang nach vorn, mehr war in diesem Rennen für den Mönchengladbacher nicht drin.

Auf dem siebten Rang folgte Juan-Pablo Montoya im zweiten McLaren-Mercedes. Der Kolumbianer konnte dem Tempo seines Teamkollegen nicht ganz folgen, zudem musste er ein zusätzliches Mal die Box ansteuern, weil es beim ersten Halt Probleme mit der Tankanlage gegeben hatte. Montoya zeigte eines der wenigen Überholmanöver, als er beim Restart des Rennens an Michael Schumacher vorbeizog. Für Aufsehen sorgte der Rennfahrer aus Bogota aber auch mit einem Dreher in der siebten Runde, bei dem er aber nicht einmal eine Position einbüßte.

Letzter Mann als Achter in den Punkten: David Coulthard im Red Bull Racing. Der Schotte fuhr ein unauffälliges aber effektives Rennen. Kein gutes Bild lieferte hingegen Formel-1-Neuling Vitantonio Liuzzi ab, der sich bereits frühzeitig in der zehnten Runde von der Strecke drehte und im Kiesbett stecken blieb - Christian Klien wird es mit einem heimlichen Grinsen zur Kenntnis genommen haben.

Bester Ferrari-Fahrer war Rubens Barrichello auf dem neunten Rang - ein Debakel für die Scuderia nach der starken Vorstellung zumindest von Schumacher in Imola. Der Brasilianer fuhr als Einziger mit lediglich einem Boxenstopp durch, nachdem er in der 34. Runde und damit in der zweiten Rennhälfte zum ersten Mal die Box ansteuerte. Wie Nick Heidfeld war "Rubinho" wegen eines Motorwechsels von hinten losgefahren, musste sich aber wie alle Fahrer ab Montoya vom Sieger des Rennens überrunden lassen.

Teamkollege Michael Schumacher hinkte der Konkurrenz zu Beginn des Rennens voll getankt stark hinterher, war teilweise um über zwei Sekunden pro Runde langsamer als Räikkönen. Eine Runde vor Halbzeit des Rennens steuerte der Deutsche erstmals die Box an. Der dritte Platz wäre im Bereich des Möglichen gewesen doch zwei Reifenschäden - zunächst in Runde 44 hinten links dann im Umlauf Nummer 46 vorne links - vereitelten eine Ankunft in den Punkten. Nach dem zweiten Reifenschaden war es sinnlos, das Rennen fortzusetzen, weil der Zeitverlust groß war, da Auftanken während Reifenwechseln in diesem Jahr verboten ist.

Auch bei Sauber gab es in den Schlussrunden, drei Runden vor Fallen der Zielflagge, einen Reifenschaden bei Felipe Massa, der aber außerhalb der Punkte lag und deshalb ohne zu Zögern aufgab. Teamkollege Jacques Villeneuve hatte sein Auto schon zuvor mit Problemen an der Box abgestellt.

Schon mit Problemen begann das Rennen für Minardi, beide Autos blieben am Start stehen, was die Rennleitung veranlasste, das Safety Car auf die Strecke zu schicken. Im Rennen sahen dann beide Autos das Ziel trotz später erfolgter Aufnahme des Rennens nicht - Patrick Friesacher und Christijan Albers parkten ihre schwierig zu fahrenden Autos im Kiesbett.

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