• 24.05.2008 20:19

  • von Dieter Rencken

Trulli mit "mehreren Problemen"

Auch wenn Jarno Trulli das Qualifying bis zum Schluss durchgestanden hat, zufrieden ist er nicht - vor allem nicht mit dem Toyota TF108

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Normalerweise nennt man dich ja 'Mr. Monaco'. Aber am Donnerstag hattest du schon ein paar Probleme. Hattest du kein richtiges Gefühl für das Auto?"
Trulli: "Am Donnerstagmorgen machte ich gleich mal einen Fehler und berührt in der zweiten Portier-Kurve die Mauer. Wir stellten später fest, dass der Schlag nur sehr, sehr leicht war. Aber die Aufhängung brach dennoch. Im zweiten Training hatte ich ein mechanisches Problem und musste anhalten, damit der Unterboden, der auf den Randsteinen beschädigt wurde, wechseln zu lassen. Damit habe ich viel Fahrzeit verloren. Aber ich habe mich im Auto das ganze Wochenende nicht wohl gefühlt, auch nicht heute Morgen. Ich vermisse den Grip. Im Qualifying versuchte ich dann mein Bestes, ich fahre ja gern in Monaco."

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli fehlt die Zuversicht, die er in Monaco umso dringender bräuchte

Frage: "Welche Probleme gab es denn konkret?"
Trulli: "Es gibt mehrere Probleme, die alle mit dem Grip zu tun haben. Ich habe Untersteuern und dann wieder plötzliches Übersteuern am Ausgang. Ich habe nie wirklich die Kontrolle über das Auto. Das Auto rutschte nur umher. Die Sitzung war sehr hart für mich."#w1#

Frage: "Dennoch hast du den Einzug in das Schlussqualifying geschafft..."
Trulli: "Ich muss sagen, dass ich davon selbst überrascht war, denn ich konnte nie so fahren, wie ich es hier in Monaco gern mache. Ich hab mich selbst angetrieben, und das macht mich auch zufrieden."

Frage: "Du bist also nicht sehr positiv gestimmt, im Rennen ein fahrbares Auto zu haben?"
Trulli: "Nun ja, man kann es schon fahren. Aber ich fühle nicht Zuversicht, auch wirklich damit anzugreifen. Es ist sicher noch mehr Potenzial im Auto, aber ich kann es nicht entlocken. Es gibt nicht genug Grip, die Stabilität ist nicht da, die Traktion ist schlecht. Es geht immer nur darum, dass man immer abschätzt, was nun als Nächstes passieren wird."

Neue Safety-Car-Regeln weiter in der Schwebe

Frage: "Gibt es neue Informationen bezüglich der Änderungen der Safety-Car-Regeln?"
Trulli: "Nein, derzeit nicht. Das wird derzeit noch diskutiert, noch sind nicht alle Teams einverstanden. Also wird das wieder diskutiert werden."

Frage: "Noch an diesem Wochenende?"
Trulli: "Ich habe keine Ahnung, wann das passieren wird."

Frage: "Aber besonders hier in Monaco wäre das doch besonders wichtig gewesen."
Trulli: "Es ist überall wichtig. Die Safety-Car-Regel ist einfach nicht sonderlich fair, das ist eine Lotterie. Man kann gewinnen oder verlieren - ohne es selbst beeinflussen zu können. Man kann keine Strategie machen, man muss auf das Glück hoffen."

Frage: "Würdest du die alten Regeln zurückhaben wollen?"
Trulli: "Nein. Wir haben als GPDA mit der FIA darüber diskutiert. Dabei haben wir mehrere Vorschläge gemacht, aber die Entscheidung muss auch von den Teams getragen werden. Aber so wie es im Moment ist, ist es nicht sicher und auch nicht fair."

Frage: "Es gibt auch wieder Diskussionen über die alten Formel-1-Schauplätze, so zum Beispiel Silverstone. Glaubst du, dass es wichtig ist, wo wir Rennen fahren?"
Trulli: "Ja, aber wir als Fahrer haben da sehr wenig Einfluss. Was immer wir da auch denken oder sagen - es beeinflusst nichts. Es geht um Geschäft und Geld."