Trulli: "Ich werde nie ein Superstar sein"

Jarno Trulli zählt zu den bescheidensten Formel-1-Piloten: "Ich bin, wer ich bin. Ich werde nie ein Superstar sein", sagte er in Monaco

(Motorsport-Total.com) - Es gibt solche und solche Typen im Formel-1-Fahrerlager: Manche Piloten fahren jedes Mal in schweren Luxuskarossen vor, haben ständig ein aufdringliches Grüppchen an ausgewählten Menschen um sich und fühlen sich im Rampenlicht pudelwohl. Und dann gibt es da noch die eher raren Charaktere, die nichts damit anfangen können, im Mittelpunkt zu stehen - wie beispielsweise Jarno Trulli.

Titel-Bild zur News: Eddie Jordan und Jarno Trulli

Jarno Trulli heute in Monaco mit seinem früheren Teamchef Eddie Jordan

Als der nette Italiener nach seinem Sieg in Monaco vor einem Jahr die Stimme verlor, schrieb er für die Journalisten seine Antworten auf Interviewfragen immer geduldig auf ein Blatt Papier. Trulli grüßt Leute, die er seit Jahren nicht mehr gesehen hat, wenn er sie zufällig trifft, ist stets besonnen und bescheiden und stellt sich auch mal in die Warteschlange vor einer WC-Anlage, wo sich viele andere Formel-1-Stars rücksichtslos vordrängen würden.#w1#

Mit dem Glamour-Faktor der Formel 1 kann er daher wenig anfangen: "Ich bin, wer ich bin. Ich werde nie ein Superstar sein", erklärte er dem 'Guardian'. "Um ein Superstar zu sein, muss man großen Stolz auf das haben, was man erreicht hat und was man macht - und man muss diesen Eindruck auch nach außen geben. Das ist nicht mein Ding. Selbst wenn ich einmal viele Weltmeisterschaften gewinnen sollte, werde ich nicht zu einem Superstar."

Diese Einstellung macht sich auch auf eine Art und Weise bemerkbar, die ihm wohl nicht ganz so schmeckt: Obwohl seine sportlichen Erfolge denen von Ralf Schumacher um kaum etwas nachstehen und obwohl er dieses Jahr regelmäßig schneller ist als sein Teamkollege, verdient er nur rund die Hälfte - laut Medienberichten geschätzte 6,5 Millionen Euro pro Jahr. Zum Teil hat dies sicher damit zu tun, dass er sich in Sachen Selbstvermarktung weniger gut anstellt als der Deutsche.