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  • 06.12.2010 10:20

  • von Roman Wittemeier

Trulli: Ein Jahr lang durchgehalten

Jarno Trulli über die schwierige Debütsaison mit Lotus - Die Aussichten auf 2011 als Motivationshilfe: "Ich startete einen innerlichen Countdown"

(Motorsport-Total.com) - Lotus hat die Debütsaison als bestes neues Team abgeschlossen. Die Mannschaft von Tony Fernandes profitierte im ersten Jahr von den Kenntnissen des Technikchefs Mike Gascoyne und der Erfahrung der beiden Piloten Heikki Kovalainen und Jarno Trulli. Der Italiener wusste zwar, auf was er sich mit seinem Wechsel zu Lotus eingelassen hatte, aber dennoch trafen ihn die anhaltenden Probleme oft wie ein Schlag.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli musste im Debütjahr von Lotus einige Kröten schlucken

"Schon nach dem ersten Test war eigentlich klar, dass das Jahr gelaufen ist", meint Trulli gegenüber 'formule1.nl'. Er habe sofort jegliche Ambitionen für die Saison heruntergefahren. "Der einzige Weg, meine Motivation hoch zu halten war, dass ich innerlich eine Art Countdown startete. Ich hatte natürlich mit einer leistungsmäßig schwierigen Saison gerechnet, aber niemals mit so vielen Zuverlässigkeitsproblemen."

"Ich hatte mich am Ende daran gewöhnt", winkt Trulli ab. "Was soll man sonst tun? Ärgerlich werden hilft auch nicht. Schwierig war es wirklich in Momenten, wo man einfach nur ins Ziel rollen wollte. Zum Beispiel in Brasilien, als die Hydraulik wieder versagte. Aber in Brasilien hatte ich schon einen Punkt erreicht, wo ich mich nicht mehr ärgerte. Ich habe es im Sinne des Teams aufgenommen."

"Für uns war es wichtig, als Zehnter besser zu sein als die anderen neuen Teams. Wenn man dann nicht seinen eigenen Ansprüchen gerecht wird, oder die ständigen Hydraulikschäden leid ist, dann spielt das keine Rolle. Das Team steht an erster Stelle", sagt der 36-Jährige. "Jetzt ist die Saison vorbei. Ich habe es geschafft, mich bis zum letzten Rennen zu motivieren und jetzt freue ich mich wirklich auf 2011."