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Trotz Vettel: Herz der Formel 1 schlägt in England
Das Herz der Formel 1 schlägt in Silverstone: Die meisten Teams schrauben in ihren Fabriken in unmittelbarer Nähe oder sogar auf der Strecke an ihren Rennwagen
(Motorsport-Total.com/SID) - Deutschland hat Weltmeister Sebastian Vettel, Rekordchampion Michael Schumacher und stellt die meisten Fahrer im Feld - das Herz der Formel 1 schlägt aber weiter in England, genauer gesagt in und um Silverstone. Denn rund um die Strecke, auf der die Königsklasse am 13. Mai 1950 ihr erstes Rennen absolvierte, hat eine Handvoll der Teams in Brackley, Milton Keynes, Enstone oder Grove ihre Hauptquartiere. Damit ist der britische Grand Prix fast für zwei Drittel des Feldes ein echtes Heimspiel.

© xpb.cc
Die britischen Fans gelten als besonders fachkundig und sportlich fair
Das Mercedes-Team von Schumacher und Nico Rosberg hat seinen Hauptsitz in Brackley. Gerade einmal zwölf Kilometer entfernt von Silverstone sorgt ein kleiner, von Enten bevölkerter See auf dem Gelände für eine entspannte Atmosphäre. Noch am Dienstag wurden dort in aller Ruhe die Silberpfeile für das Rennen zusammengeschraubt, bei anderen WM-Läufen undenkbar. Am Rennwochenende schläft das Team um "Superhirn" Ross Brawn zu Hause in eigenen Betten und wird per Sammelbus zur Strecke gefahren.
Stars im Wohnmobil
Rosberg, der gerne seinen dritten Platz vom Vorjahr wiederholen würde, "gerade weil so viele Teammitglieder aus Brackley und Brixworth mit ihren Familien da sein werden", residiert nicht in einem Hotel, sondern in einem Wohnmobil auf einem der Campingplätze an der Strecke. Damit folgt er dem Vorbild von Lokalmatador und McLaren-Pilot Jenson Button.
Bei Red Bull sind Teamchef Christian Horner und Mark Webber, der rund eine halbe Stunde entfernt von Silverstone zu Hause ist, "Heimschläfer". Am Wochenende macht sich auch fast die komplette Belegschaft aus dem nur 33 Kilometer entfernten Milton Keynes auf den Weg nach Silverstone.
¿pbvin|512|3852||0|1pb¿Sehr zu Freude von Vettel: "Unser ganzes Team ist wahnsinnig aufgeregt und kann den Start dieses Wochenendes gar nicht mehr erwarten. Immerhin ist das nicht nur eins der traditionellsten Rennen, es ist natürlich auch besonders, weil unsere Autos hier gebaut werden und unser Team hier zu Hause ist", sagt Vettel. "Ich freue mich jedes Mal, dass all die Leute aus Milton Keynes an die Strecke kommen und hautnah miterleben, wofür sie so hart arbeiten."
Vettel war schon am Mittwoch nach England geflogen und Gast in der englischen Kultsendung 'Top Gear'. "Wenn man da bedenkt, welche Legenden da schon vor einem waren, lässt man sich natürlich nicht zweimal bitten. Es war wirklich ein einzigartiges Erlebnis bei dem echt alles gepasst hat. Das Wetter war ausnahmsweise mal schön und wir hatten nicht nur durch den speziellen Humor der Engländer genügend zu lachen", meint Vettel, der auch mit den Mechanikern im Team deren speziellen derben Humor teilt.
Die besten Fans der Welt
Fasziniert ist Vettel auch immer von den englischen Fans. Mit 120.000 Zuschauern wird die für rund 43 Millionen Euro renovierte Traditionsstrecke wie immer ausverkauft sein. "Natürlich unterstützen die Fans in erster Linie Jenson und Lewis, aber sie akzeptieren und würdigen es, wenn auch andere Piloten gute Leistungen bringen und das ist nicht überall so. Aber diese besondere Fairness macht das Rennen auch so einzigartig", meint der 24-Jährige.
¿pbvin|512|3850||0|1pb¿Ähnlich sieht das auch Timo Glock, dessen Marussia-Virgin-Team mit 127 Kilometern aus London schon eine vergleichsweise weite Anreise hat: "Ich hatte schon öfter das Vergnügen, vor den britischen Fans und auch für britische Teams zu fahren. Es ist ein ganz spezielles Gefühl zu wissen, dass jeder für dich brüllt - unabhängig von deiner Nationalität."
Die Bestmarke der kürzesten Anreise hält das Force-India-Team von Adrian Sutil - unschlagbare null Kilometer. Denn der Rennstall ist direkt an der Strecke in Silverstone zu Hause. 40 Kilometer musste der Renault von Nick Heidfeld im Lastwagen aus der Fabrik in Enstone nach Silverstone zurücklegen. 64 Kilometer sind es vom Williams-Sitz in Grove, 125 Kilometer vom futuristischen McLaren-Hauptquartier in Woking. Die längste Reise durch England - 196 Kilometer aus Norfolk - musste Lotus absolvieren.

