• 07.07.2011 15:09

  • von Stefan Ziegler

Vettel: "So einfach ist es auch wieder nicht..."

WM-Spitzenreiter Sebastian Vettel legt sich 2011 wie eh und je ins Zeug, um seine Ziele zu erreichen: "Es wäre falsch, sich in Sicherheit zu wähnen"

(Motorsport-Total.com) - Nach den bisherigen acht Rennen liegt Sebastian Vettel vollkommen auf Kurs, um seinen WM-Titel in der Formel 1 erfolgreich zu verteidigen. Sechs Siege und zwei zweite Plätze spülten dem 24-Jährigen bislang 186 WM-Punkte auf das Konto, was ihn souverän auf Tabellenrang eins brachte. Ein Abo auf vordere Platzierungen habe er jedoch nicht, betont Vettel vor dem Grand Prix von Großbritannien.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

"Da will ich hin!" Sebastian Vettel nimmt den WM-Titelgewinn 2011 ins Visier

"So ist es natürlich nicht", stellt Vettel klar und merkt an: "Natürlich sind wir zuversichtlich und auch selbstsicher, wenn wir an die Strecke reisen. Wir glauben fest daran, ein gutes Wochenende haben zu können. Wir nehmen es aber nicht als gegeben hin, die Pole-Position und den Rennsieg einzufahren. So einfach ist es dann auch wieder nicht", meint der Red-Bull-Fahrer kurz vor der Saisonhälfte 2011.

"Meine Einstellung hat sich im Vergleich zum vergangenen Jahr rein gar nicht verändert. 2010 hatten wir einen guten Start, doch hin und wieder gingen gewisse Dinge schief und auch ich machte Fehler. All das war keine Hilfe dabei, uns in der Meisterschaft in eine gute Position zu manövrieren. Zum Ende hin kam es daher auf jedes einzelne Rennen an", sagt Vettel. 2011 soll es daher ganz anders laufen.


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Europa


"In diesem Jahr hatten wir einen hervorragenden Auftakt und das könnte uns letztendlich zugute kommen. Noch liegt aber ein weiter Weg vor uns", erklärt der Deutsche. "Nachdem wir 2010 den Titel gewonnen haben, kann man natürlich sagen, dass wir nun wissen, wie wir es anstellen müssen. Deswegen darf man aber keinen der Schritte vergessen, die es braucht, wenn man siegen will."

Vettel sieht sich noch nicht am Ziel

Man dürfe sich in keinem Fall darauf verlassen, dass die Erfolgsserie weiter anhalte. "Du kannst dir niemals zu sicher sein", meint Vettel. "In der Vergangenheit lief es für manche Fahrer nach Plan und für manche eben nicht. Das erinnert dich daran, wie rasch sich die Dinge verändern können. Zwei, drei schlechte Rennen und es könnte schon ganz anders aussehen", erläutert der Red-Bull-Pilot.

"Es hat den Anschein, die Abstände seien groß, doch man lässt sich halt von den Zahlen täuschen." Sebastian Vettel

"Das sahen wir 2010 anhand des neuen Punktesystems. Es hat den Anschein, die Abstände seien groß, doch man lässt sich halt von den Zahlen täuschen. Es wäre falsch, sich in Sicherheit zu wähnen", sagt Vettel. Einzig der Titelgewinn aus dem vergangenen Jahr sei schon jetzt zu einem Fixpunkt geworden. Vettel erklärt: "Diesen Titelgewinn kann uns niemand mehr nehmen."

"Was auch immer in der Zukunft passiert, dieser Sieg wird immer Bestand haben. Und mein Traum war es immer, eines Tages Formel-1-Weltmeister zu sein. Ich versuche einfach, etwas zu erreichen, und habe meine Ziele. Ich weiß, was es braucht", stellt der 24-Jährige heraus. Dass seine Erfolge nicht überall gut ankommen, ist Vettel bewusst. Der junge Deutsche weiß aber damit umzugehen.¿pbvin|512|3844|inside|0|1pb¿

Was fehlt, ist der Silverstone-Pokal...

"Irgendjemand wird sich immer an etwas stören, aber so ist es halt", meint Vettel und merkt an: "So viele Leute verfolgen die Formel 1. Für uns ist es einfach großartig, gewissermaßen auf die Bühne zu steigen und vor so vielen Menschen aufzutreten. Es gibt diverse andere Sportarten, bei denen die Protagonisten ebenfalls sehr hart arbeiten, doch die Anerkennung dafür ist vielleicht nicht so groß."

"Ich war der Erste, der jemals danach gefragt hatte, also war das ein Hickhack." Sebastian Vettel

Groß ist Vettels Motivation auch im Hinblick auf einen weiteren Sieg in Silverstone, zumal er den berühmten Siegerpokal 2009 nicht behalten durfte. "Das überraschte mich", gesteht Vettel. "Ich musste die Trophäe sofort zurückgeben. Als ich um eine Nachbildung bat, hieß es nur: 'Wie meinen Sie denn das?' Ich war der Erste, der jemals danach gefragt hatte, also war das ein Hickhack."

"Und noch habe ich sie nicht", erläutert der WM-Spitzenreiter. Ein Grund mehr also, um seinem Wunsch am Sonntag mit einem weiteren Rennerfolg Nachdruck zu verleihen. Vor dem neunten Grand Prix des Jahres weist Vettel einen Vorsprung von 77 Punkten auf seine schärfsten Verfolger auf - Jenson Button (McLaren) und Mark Webber (Red Bull) haben derzeit jeweils 109 WM-Zähler.