Trotz Funkrüffel: Alles in Butter im Team Hamilton
Der Mercedes-Pilot betont, dass sein Funkverkehr bei seinem Renningenieur nur für Verwunderung gesorgt hätte: "Emotionen sind auf dem Maximum"
(Motorsport-Total.com) - Würde die FIA ihre neue Auszeichnung nicht für die Persönlichkeit, sondern für die Funksprüche des Jahres vergeben, es gäbe ein enges Rennen zwischen Kimi Räikkönen und Lewis Hamilton. Dem Briten dürfte das jedoch gar nicht so lieb sein, schließlich wundert er sich über die große Aufmerksamkeit, die seiner Kommunikation im Rennen beim US-Grand-Prix in Austin geschenkt wurde: "Das wurde missverstanden", meint Hamilton. "Ich bin frustriert wegen der Geschichten, die daraus gemacht werden."

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Lewis Hamilton will unter dem Helm nur manchmal Funkstille Zoom
Die patzig wirkenden Kommentare unter dem Helm seien keine persönliche Angriffe auf seinen Renningenieur Peter Bonnington: "Ich habe zu ihm ein tolles Verhältnis", gibt Hamilton Entwarnung, nachdem schon Teamchef Ross Brawn sich dagegen wehrte, der Sache zu große Bedeutung beizumessen. Für den Mercedes-Piloten ist ohnehin alles Schnee von gestern: "Ich habe mit ihm (Bonnington, Anm. d. Red.) gesprochen und er hatte sich über die Kommunikation beim vergangenen Rennen etwas gewundert."
Also alles nur ein Teil des gegenseitigen Gewöhnungsprozess in einer neuen Fahrer-Team-Konstellation? Hamilton hält solche Dinge im Motorsport für ganz normal: "Es ist so intensiv und die Emotionen sind auf einem Maximum", weiß der Ex-Weltmeister, der sich wünscht, im Funk maßvoll zu agieren: "Manchmal bekommt man Informationen, manchmal nicht. Manchmal braucht man Informationen, manchmal nicht. Und es gibt Fälle, da passiert es direkt beim Anbremsen in eine Kurve, was total ablenkt", weiß Hamilton.
Der 28-Jährige hatte schon bei McLaren über den Äther geschickt, dass er in bestimmten Situationen nicht angesprochen werden wolle. Dass Boxenfunk in der Formel 1 - wie vereinzelt schon gefordert - komplett abgeschafft wird, scheint für ihn aber keine Option. Im Ungewissen darüber zu sein, auf welchen Pneus er gerade rollt, schmeckt Hamilton nicht: "Wenn man aber von einem Boxenstopp kommt, ist es dringend nötig zu wissen, welche Reifen man hat. Vorderachse, Hinterachse, Streckentemperatur - das ganze Zeug."

