Surer über Vettel: "Man hat gesehen, wer der Chef ist"

Experte Marc Surer bewundert die Dominanz von Sebastian Vettel, wehrt sich aber gegen Vergleiche des Weltmeisters mit Michael Schumacher

(Motorsport-Total.com) - Seit knapp vier Monaten steht nach den Rennen der Formel 1 immer der gleiche Fahrer bei der Siegerehrung auf der obersten Stufe des Siegerpodestes: Sebastian Vettel. Der Heppenheimer fährt in der Formel 1 von Rekord zu Rekord und steht schon seit gut einem Monat als Weltmeister der Saison 2013 fest. Spannung sieht auf den ersten Blick anders aus, doch Experte Marc Surer fand das Rennjahr trotz der Überlegenheit des Red-Bull-Piloten alles andere als langweilig.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel dominiert die Formel 1 - Marc Surer gefällt das Zoom

"Die Rennsaison hat mit einem Reifen-Drama begonnen, das sich dann bis Mitte des Jahres fortgesetzt hat. Anschließend wurde 2013 zu einer Vettel-Demonstration", blickt der Schweizer vor dem Saisonfinale in Brasilien im Interview mit 'Sky.de' auf das Formel-1-Jahr zurück. Auch die Zeit nach der Sommerpause, in der Vettel seine Gegner in Grund und Boden fuhr, fand der Schweizer "sehr interessant - weil man einfach gesehen hat, wer der Chef in der Formel 1 ist. Und das ist Sebastian Vettel. Diese Dominanz fand ich schon bemerkenswert."

Den Rekorden dieser Saison könnte Vettel am Sonntag beim Großen Preis von Brasilien einen weiteren hinzufügen. Gewinnt der Heppenheimer auch in Sao Paulo, so wäre es sein 13. Saisonsieg. Damit würde er mit dem Rekord von Michael Schumacher aus der Saison 2004 gleichziehen. Surer findet allerdings, dass dieser Vergleich hinkt. "Ich wehre mich immer gegen diese Vergleiche mit Schumacher. Zu 'Schumis' Rekordzeiten gab es 17 Rennen in einem Jahr, jetzt sind es 19." (Anm. d. Red.: In der Saison 2004, als Schumacher den Rekord aufstellte, wurden 18 Rennen gefahren).

Allerdings geht Surer davon aus, dass unter normalen Rennbedingungen auch in Sao Paulo der Rennsieger auf den Namen Vettel hören wird. "Wir bräuchten schon den angekündigten Regen, um die Option auf einen anderen Sieger zu haben", so der Schweizer. 2014 werden die Karten in der Formel 1 durch die Einführung eines neuen technischen Reglements dann neu gemischt - doch für Surer ist Vettel auch im nächsten Jahr ein Trumpf im Kampf um die WM. "Sicherlich wird er wieder ein gewichtiges Wort um den Titel mitreden. Ich gehe nicht davon aus, das Red Bull im Niemandsland verschwindet."