Toyota zeigt trotz Doppelausfall Potenzial

Zwar sind sowohl Panis als auch da Matta heute in Melbourne ausgeschieden, aber bei Toyota ortete man zumindest Potenzial

(Motorsport-Total.com) - Die an und für sich starke Vorstellung des Toyota-Teams am Rennwochenende in Melbourne wurde heute im Rennen nicht belohnt. In aussichtsreicher Position liegend sind sowohl Panis als auch da Matta ausgeschieden.

Titel-Bild zur News: Cristiano da Matta

Cristiano da Matta schied heute wegen eines Fahrfehlers aus

Der Grand Prix begann für die japanisch-deutsche Truppe mit einem Schock, weil Olivier Panis am Start rasch nach hinten durchgereicht wurde. Der routinierte Franzose hatte sich trotz feuchter Strecke für Trockenreifen entschieden und hatte damit zunächst keine Chance gegen die unmittelbare Konkurrenz. Allerdings trocknete der Kurs rasch ab, was ihn wieder zurück ins Rennen brachte, ehe er mit defekter Benzinpumpe ausschied.

"Wir hatten während dieses Wochenendes einige Male mit dem Benzindruck Probleme und heute im Rennen leider auch", seufzte der Toyota-Pilot, der nach 32 Runden aufgeben musste. "Es war die richtige Entscheidung, mit Slicks ins Rennen zu gehen. Wirklich schade, denn es ist so gut gelaufen. Ich bin sicher, dass uns heute ein Podium durch die Lappen gegangen ist, aber ich möchte trotzdem guter Dinge bleiben. Das Auto hat sich gut angefühlt, das Team hat einen guten Job gemacht und wir konnten an diesem Wochenende unser Potenzial unterstreichen."

Zwar ist die Einschätzung, ein möglicher Podestplatz sei verloren gegangen, wohl etwas optimistisch, durchaus aber hätte Panis hinter Michael Schumacher an fünfter Stelle landen können. In diese Regionen drang sein Teamkollege Cristiano da Matta nicht vor, obwohl er vom 16. Startplatz aus aggressiv fuhr und einige Konkurrenten überholen konnte. Bei einem Angriff gegen einen Jaguar drehte er sich aber in Runde sieben auf feuchtem Asphalt ins Kiesbett.

"Ich habe das Rennen mit Slicks begonnen, obwohl die Fahrbahn stellenweise noch nass war", bilanzierte der Brasilianer nach seinem ersten Formel-1-Rennen. "Das war am Anfang schwierig, aber dann konnte ich gut aufholen und ein paar der Jungs vor mir überholen. Bei der Anfahrt zu Kurve drei hatte ich dann zwei Autos links von mir, also konnte ich die 100-Meter-Markierung zum Bremsen nicht sehen. Als ich die 50-Meter-Tafel sah, war es schon zu spät." Es sei "ein blöder Fehler" gewesen, fügte er an.

Dennoch hat da Matta insgesamt einen vielversprechenden Eindruck hinterlassen, speziell im ersten Qualifying am Freitag, als er nur durch einen schlechten letzten Sektor eine Top-Zeit verpasste. Sein Fazit fiel jedoch gemischt aus: "Das Rennen hat Spaß gemacht, so lange es gedauert hat, aber es war einfach nicht lange genug für mich. Wir waren dieses Wochenende wirklich konkurrenzfähig und schnell und ich freue mich schon auf das nächste Rennen."

"Enttäuscht" zeigte sich Teamchef Ove Andersson, jedoch "nicht besorgt, weil ich glaube, dass der TF103 sein Potenzial unterstrichen hat. Jetzt können wir mit Zuversicht in die nächsten Rennen gehen. Was heute passiert ist, tut mir leid für Olivier und Cristiano, aber so ist der Rennsport und wir müssen damit leben. Die beiden sind lange genug dabei, um das zu wissen."