• 18.05.2010 16:54

  • von Stefan Ziegler

Toyota wünscht sich mehr Fannähe

Eine Rückkehr in die Formel 1 ist bei Toyota derzeit kein Thema - Der japanische Automobilkonzern sieht seine Philosophie dort nicht umgesetzt

(Motorsport-Total.com) - Der Toyota-Rückzug aus der Formel 1 kam im vergangenen Jahr plötzlich und unerwartet - aber er wäre früher oder später ohnehin erfolgt, wie Geschäftsführer Tadashi Yamashina am Rande des 24-Stunden-Rennens auf der Nordschleife des Nürburgrings zu Protokoll gab. Toyota befand sich 2009 auf einer kommerziellen Talfahrt und warf das Rennprojekt im Zuge der Kosteneinsparung über Bord.

Titel-Bild zur News: Tadashi Yamashina

Die Formel 1 ist laut Toyota kein ideales Spielfeld, um kundenorientiert zu agieren

Die Entwicklungen in der Wirtschaftswelt hätten diesen Prozess noch zusätzlich beschleunigt, meint Yamashina rückblickend. Die Entscheidung gegen die Formel 1 wäre "wahrscheinlich nicht so abrupt erfolgt, aber es wäre passiert", sagt der japanische Toyota-Sprecher laut 'Autoweek.com'. Nicht zuletzt deswegen, weil der neue Toyota-Präsident Akio Toyoda im Sommer 2009 ein Umdenken angeregt hatte.#w1#

Das neue Oberhaupt des Automobilgiganten spricht sich für Fannähe und kundenorientierten Motorsport aus - und die Formel 1 passt rein gar nicht in dieses neue Toyota-Schema, wie Yamashina erläutert: "Es gibt eine große Kluft zwischen der Formel 1 und den Menschen, die Toyota-Autos fahren. Präsident Toyodas Haltung orientiert sich mehr in Richtung des Kunden", so der Japaner.

Das Umfeld der "Königsklasse" bezeichnet Yamashina als "zu elitär" und publikumsfern - ein Besuch im Fahrerlager der Formel 1 bleibe für viele Fans ein Wunschtraum. "Für die wenigen Glücklichen, die sich das leisten können, ist das sicherlich in Ordnung. Ich denke allerdings, die besten Rennen sind die, bei denen die Leute nahe an die Action herankommen", hält Yamashina am Nürburgring fest.