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Toyota will Qualifying und Starts verbessern
Noritoshi Arai, Leiter der Toyota-Technikabteilung in Köln, analysiert den Grand Prix von Italien und was sein Team daraus für die Zukunft lernen kann
(Motorsport-Total.com) - Toyota erreichte beim Grand Prix von Italien nur die Plätze elf (Jarno Trulli) und 15 (Ralf Schumacher), was nach dem eher ermutigenden Wochenende in Istanbul natürlich ein niederschmetterndes Ergebnis war. Zumindest wissen die Japaner vor dem Fast-Heim-Grand-Prix in Belgien - Spa-Francorchamps liegt ganz in der Nähe der Fabrik in Köln - aber, wo der Hund begraben ist.

© Toyota
Noritoshi Arai analysiert bis ins kleinste Detail die Schwächen von Toyota
"Unsere zwei Anliegen nach dem italienischen Grand Prix sind, unsere Qualifyingergebnisse und Starts zu verbessern", erklärte Noritoshi Arai, der Vorgesetzte von Technikdirektor Pascal Vasselon. "Mit nur noch ein paar Tagen bis zum nächsten Rennen in Belgien werden wir in der knappen Zeit alles machen, was wir können, denn wir wollen in Spa Schwung für den Grand Prix in Japan aufbauen."#w1#
Freitag: Riss in einem Aeroteil
In Monza habe es gleich am Freitag trotz der Tests ein Problem gegeben, nämlich "einen Riss, der sich in einem Aeroteil gebildet hatte, das vorne und oben am Seitenkasten angebracht ist. Wir nennen dieses Teil den Top-Crash-Wing. Am Freitagnachmittag mussten wir mehrere Runden ganz ohne diese Komponente fahren. Aber wir haben sofort ein verbessertes Teil aus der Fabrik bestellt und konnten es rechtzeitig für Samstagmorgen installieren. So etwas müssen wir natürlich unter Kontrolle bekommen."
"Während wir mit Jarno gut durch sein Setupprogramm kamen, hatten wir es besonders schwer, für Ralfs Auto die beste Einstellung zu finden. Ralfs Wagen untersteuerte und lief nicht gut über die Kerbs. Darum haben wir einige Zeit damit verbracht, vorne und hinten die Drehstäbe und ein weiteres Element auszutauschen. Denn aufgrund unserer guten Geschwindigkeit wollten wir keine aerodynamischen Änderungen mehr vornehmen, sondern das Handling des Autos mit mechanischen Mitteln verbessern", erläuterte der Japaner.
Das Qualifying sei dann "viel knapper, als wir es uns ausgerechnet hatten", verlaufen: "Trotz des harten Wettkampfs fuhr Jarno in Q2 eine hervorragende zweite Zeitrunde und schaffte es damit zum achten Mal in Folge in den dritten Qualifikationsdurchlauf. Ich glaube, das ist eine großartige Leistung von Jarno und ich möchte ihm dazu gratulieren. Wir hatten auf die 1:22er-Marke gezielt und waren von unserer Geschwindigkeit ein wenig enttäuscht. Aber die tatsächlichen Zeiten lagen nicht allzu fern von unserem erhofften Ziel."
Trulli fuhr im ersten Qualifying 1:23.724 Minuten und hatte damit 2,006 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit, während Schumacher nur um 63 Tausendstelsekunden langsamer war, damit aber den Cut verpasste und nur 18. wurde. Trulli stieg mit einer Q2-Zeit von 1:23.107 Minuten sogar ins Top-10-Finale auf und sicherte sich dort in 1:24.555 Minuten den neunten Startplatz.
Unterschied sah größer aus, als er war
Neun Positionen Unterschied auf dem Grid sahen für Schumacher natürlich denkbar schlecht aus, dabei war er praktisch gleich schnell unterwegs wie sein Teamkollege. Und auch Arai nahm ihn in Schutz: "Obwohl Ralf es nicht selbst gesagt hat, bin ich mir sicher, dass der Verkehr ein großes Problem war, das ihn daran hinderte, in die nächste Runde aufzurücken. Was die Zeit betrifft, so gab es praktisch keinen Unterschied zwischen Ralf und den Autos vor ihm."
Zu arbeiten gilt es aber auch am Start: "Wieder so langsam aus der Startaufstellung zu kommen, war sehr enttäuschend, weil wir so stark an diesem Aspekt gearbeitet hatten. Es ist einer der wichtigsten Faktoren, mit denen wir uns bei der Analyse des Rennens beschäftigen werden. Jarno, auf Startplatz neun, fiel drei Plätze zurück, bevor er die erste Kurve erreicht hatte", übte sich Arai in Selbstkritik.
"Und dann mehr Pech, als Alex Wurz die folgende Schikane schnitt, Jarno überholte und ihn dann eine ganze Weile zurückhielt. All diese Ereignisse wirkten zusammen und störten unsere Einstoppstrategie für Jarno massiv. Und wenn man sieht, dass Nico Rosberg, der eine Position vor Jarno in der Startaufstellung war, das Rennen als Sechster beendet hat, ist der schlechte Start doppelt enttäuschend", analysierte der Japaner.

