Räikkönen gibt im WM-Kampf noch nicht auf
Obwohl er schon 18 Punkte Rückstand hat, glaubt Kimi Räikkönen noch an eine WM-Chance - Unfall von Monza ist ihm ein Rätsel
(Motorsport-Total.com) - Der Plan, beim Heimrennen in Monza Boden auf McLaren-Mercedes gutzumachen, ist für Ferrari nicht aufgegangen: Felipe Massa schied in der zehnten Runde aus und Kimi Räikkönen rollte nach einem schwierigen Wochenende mit einer verlorenen Trainingsstunde am Freitag und dem schweren Unfall am Samstag als Dritter hinter den beiden Silberpfeilen über die Ziellinie.

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Kimi Räikkönens WM-Chancen sind nach Monza nur noch sehr gering
Doch obwohl er nun schon 18 Punkte Rückstand hat und Lewis Hamilton damit selbst bei lauter Räikkönen-Siegen drei dritte und ein vierter Platz zum Gewinn der Weltmeisterschaft reichen würden - Ferrari kann es also aus eigener Kraft nicht mehr schaffen -, gibt er die Hoffnung noch nicht auf: "Wir werden solange kämpfen, wie wir mathematisch eine Chance haben. Wir dürfen nichts ungeschehen lassen", sagte der Finne.#w1#
Spa ist Räikkönens Lieblingsstrecke
"Die nächste Strecke (Spa-Francorchamps; Anm. d. Red.) ist meine bevorzugte. Es ist ein wundervoller Ort und ich habe es immer schon geliebt, dort zu fahren. Die Modifikationen gefallen mir. Es gibt einige schnelle und herausfordernde Kurven, in denen die Qualitäten des F2007 zur Geltung kommen werden. Wir werden alles geben, um zu gewinnen. Ich war dort die letzten beiden Male auf dem mittleren Treppchen und möchte dort auch am Sonntag wieder hinkommen", so der "Iceman".
Dass Monza ein schwieriges Rennen werden könnte, war ihm hingegen schon im Vorhinein klar: "Im Vorjahr (auf McLaren-Mercedes; Anm. d. Red.) fuhr ich selbst mit einem nicht perfekten Auto auf Pole. Bei den Tests konnten wir auch sehen, dass sie wirklich stark sind, und wir waren nicht schnell genug, um zu gewinnen." Lange Geraden und enge Schikanen liegen dem F2007 nämlich weniger gut als schnelle Kurven - ein gutes Omen für kommendes Wochenende.
Doch trotz der silbernen Überlegenheit lag Räikkönen kurz vor Schluss an zweiter Position, ehe er von Hamilton spektakulär überholt wurde: "Es stimmt, ich hätte den zweiten Platz erlangen können, aber ich konnte den durch die Strategie gewonnene Position nicht halten. Ich sah Hamilton auf der Start- und Zielgeraden näher kommen, aber ich konnte nicht später bremsen, denn er hatte den Vorteil der frischen Reifen, die noch dazu weich waren", so der 27-Jährige.
Unfallfolgen sind überstanden
Zumindest sind die Folgen des Trainingsunfalls kein Problem mehr, seit er am Montag einige schmerzlindernde Mittel eingenommen hat: "Ich bin wieder hundertprozentig fit", erklärte Räikkönen, der die Nackenschmerzen übrigens erst am Renntag zu spüren begann - und wie: "Das war das schmerzhafteste Rennen meiner Karriere! Es ist schwierig, wenn du den Kopf nicht hochhalten kannst. Nach ein paar Tagen wäre es besser gewesen."
"Ich weiß noch gar nicht genau, wie der Unfall passiert ist. Ich bremste vor der Ascari, knapp unter 300 km/h, und dann blockierten die Räder auf einem Randstein und das Heck des Autos brach aus und krachte gegen die Mauer. Ich konnte absolut nichts tun als auf den Einschlag warten. Die Telemetrie ergab keinen Hinweis auf einen Fehler oder einen Schaden, ebenso wenig wie die Analyse des Autos in Maranello", teilte er mit.
Ein nicht bestätigter Verdacht, wie es zu dem Crash gekommen sein könnte: Möglicherweise hat das linke Hinterrad des F2007 vor der Ascari-Schikane blockiert, weil Räikkönen die Bremsbalance relativ weit nach hinten gestellt hatte und just auf einer Bodenwelle voll in die Eisen stieg. Angesichts der Tatsache, dass sich sonst keine Unfallursache ausforschen lässt, wäre dies die einzig plausible Erklärung.

