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Davidson: 2009 als Rennfahrer zu Honda?

Anthony Davidson spürt, dass er immer stärker wird - Rückkehr ins Honda-Werksteam im Jahr 2009 nicht ausgeschlossen

(Motorsport-Total.com) - Die Umstellung vom langjährigen Test- zum Rennfahrer fiel Anthony Davidson am Saisonbeginn nicht einfach, doch inzwischen hat der Brite das Gefühl, seine Möglichkeiten gut ausschöpfen zu können. So ist auch zu erklären, dass er in letzter Zeit meistens schneller war als die eigentliche Nummer eins bei Super Aguri, Takuma Sato.

Titel-Bild zur News: Anthony Davidson

Anthony Davidsons Leistungen sind zuletzt immer besser geworden

Seine beeindruckendste Leistung lieferte er im Qualifying in Istanbul ab, wo er in Q1 um 0,649 Sekunden schneller war als Sato und in Q2 nur um 122 Tausendstelsekunden am Finaleinzug vorbeischrammte. Am vergangenen Wochenende in Monza gewann er das Stallduell in Q1 wieder um gut eine Zehntelsekunde, in Q2 sicherte er sich den 14. Startplatz - und auch in den Rennen war er jeweils vor seinem Teamkollegen klassiert.#w1#

Starkes Qualifying in der Türkei

"Die Türkei", erklärte er gegenüber 'autosport.com', "war erstaunlich. Ich denke, das war die beste Qualifyingrunde des Tages. Wenn ich im besten Auto gesessen wäre, hätte ich es mit dieser Runde auf die Pole Position geschafft, kein Zweifel. Jeder hat seine Sternstunde. Das war meine beste Runde des gesamten Jahres. Das beweist, dass es eine Kunst ist, es im Qualifying auf die Reihe zu bekommen, und das bekomme ich in den Griff. Aber ich werde auch in den Rennen stärker."

"Wenn ich im besten Auto gesessen wäre, hätte ich es mit dieser Runde auf die Pole Position geschafft." Anthony Davidson

"Die Leute sagen, ich werde zu einem Qualifyingexperten", so der 28-Jährige, der sich darüber ärgert, dass seine Rennleistungen nicht wahrgenommen werden: "Indianapolis war ein gutes Rennen, Bahrain, Kanada wäre gut gewesen, wenn ich nicht mit einem Murmeltier kollidiert wäre, Ungarn war auch gut. Aber niemand sieht das, weil die Kameras nicht auf meinem Auto sind. In einem Auto wie unseren ist anscheinend das Qualifying wichtiger als das Rennen, was das angeht."

Davidson wartet im Gegensatz zu Sato, der in Barcelona Achter und in Montréal Sechster war, noch auf seinen ersten WM-Punkt in dieser Saison und in der Formel 1 überhaupt, aber das liegt seiner Meinung nach nicht an seinen Fahrkünsten: "Ich habe viel gelernt und spüre nun, dass ich es im Griff habe." Es sei nämlich zu Beginn schwierig gewesen, psychologisch vom eher entspannten Test- in den mit viel Druck verbundenen Rennmodus umzuschalten.

Davidson ist weiterhin Honda-Fahrer

Sollte er sich mit starken Leistungen weiterhin aufdrängen, könnte er 2009 als Rennfahrer ins Werksteam von Honda zurückkehren, bei dem er ja immer noch unter Vertrag steht - für Super Aguri ist er nur auf Leihbasis tätig: "Anthony", bestätigte Honda-Teamchef Nick Fry, "ist weiterhin bei uns unter Vertrag. Wir haben ihn viele Jahre lang bestmöglich unterstützt, daher ist es schön, seine Performances in diesem Jahr zu sehen und wie er gewachsen ist."

"Anthony ist weiterhin bei uns unter Vertrag." Nick Fry

"Was 2009 passiert, hängt ganz von der Performance ab. Die Sache, die man sich immer in Erinnerung rufen muss, ist, dass es die Formel 1 ist. Ich denke, wir haben unser Bestes für Anthony gegeben. Jetzt liegt es an ihm. Wenn er als Rennfahrer für dieses Team in Frage kommen will - und ich bin mir sicher, dass dem so ist -, dann muss er ein hohes Niveau an Performance zeigen. So einfach ist das", so Fry.

Auch wenn die Chancen auf ein Werkscockpit realistisch gesehen wohl eher gering sind, weil ihn Honda ja schon vor Jahren befördern hätte können, wenn man von ihm überzeugt gewesen wäre, könnte sich theoretisch ein Türchen öffnen: Rubens Barrichello ist mit seinen 35 Jahren nämlich nicht mehr der Jüngste und könnte seine Karriere Ende 2008 unter Umständen beenden. Davidson würde dann natürlich gerne seine Nachfolge antreten.