"Toyota war schlecht", sagt Gascoyne im Nachhinein
Nach Platz zwei von Jarno Trulli in Malaysia ist die Toyota-Welt endlich heil - Gascoyne glaubt, dass jetzt alle Zutaten stimmen
(Motorsport-Total.com) - Drei Jahre lang mühte sich Toyota tapfer, aber erfolglos in der Formel 1 ab, doch mehr als ein paar Führungskilometer schauten dabei nicht heraus. Folglich wurden die Masterminds des Rennstalls bereits vor Wochen angewiesen, nach dem Grand Prix von Malaysia zum Rapport nach Japan zu kommen - doch Jarno Trullis zweiter Platz rettete ihnen in letzter Sekunde ihre Köpfe.

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Mike Gascoyne ist froh, dass es bei Toyota jetzt endlich vorwärts geht...
Die Wintertestfahrten vor dem Saisonauftakt sind auch dieses Jahr wenig ermutigend verlaufen, aber der Technikerstab um Mike Gascoyne hat mit aerodynamischen Modifikationen reagiert, die den TF105 auf Anhieb schneller machten. Plötzlich hat das japanisch-deutsche Team ein Auto zur Verfügung, mit dem man unter Umständen sogar auf Siege Jagd machen kann - ein Verdienst des neuen Pakets mit neuen Fahrern, verbesserter Aerodynamik und verbesserten Reifen.#w1#
"Toyota war über lange Zeit nicht nur unzuverlässig, Toyota war auch schlecht", rechnete Gascoyne im Interview mit unseren Kollegen von der 'Motorsport aktuell' gnadenlos mit den vergangenen Jahren ab. "Dass wir ausgerechnet in Malaysia das Gegenteil bewiesen haben, zeigt die Qualitäten unseres Autos. Dieses Resultat ist ein Motivationsschub für alle im Team. Stimmen die Ergebnisse, fällt die Arbeit leichter. Siehe Ferrari."
Zum Teil sei die neue Stärke von Toyota auf die intensivierte Partnerschaft mit Michelin zurückzuführen, meinte der 41-Jährige, der sich auch dafür stark gemacht hat, Ex-Michelin-Mann Pascal Vasselon an Bord zu holen. Letzterer wird demnächst seinen Dienst in Köln antreten und soll dem TF105 beibringen, mit den Pneus möglichst schonend umzugehen. Sein Background als Radaufhängungstechniker bei Renault in den 80ern kommt dabei gewiss nicht ungelegen.
Aber auch die Verpflichtung des renommierten Duos Schumacher/Trulli sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung gewesen, betonte Gascoyne: "Wer in der Formel 1 vorwärts kommen will, braucht zwei Fahrer, die wissen, wie man Rennen gewinnt und wie man auf hohem Niveau Rennen fährt." Dass sich Trulli trotz bedeutend niedrigerer Gage bislang intern durchgesetzt hat, wollte der Brite jedoch nicht kommentieren...

