Toyota hatte laut Kreyer nie ein Fahrerproblem

Für 2005 hat Toyota erstmals zwei "Big Names" unter Vertrag genommen, laut Norbert Kreyer waren die Fahrer aber nie das Problem

(Motorsport-Total.com) - Mit Ralf Schumacher und Jarno Trulli hat Toyota zum ersten Mal in der noch jungen Teamgeschichte für beide Autos Grand-Prix-Sieger verpflichtet, was nur beweist, dass es die Japaner spätestens jetzt ernst meinen mit ihren Erfolgsabsichten. Laut Norbert Kreyer sind die Fahrer aber ohnehin nie das Problem des in Köln ansässigen Rennstalls gewesen.

Titel-Bild zur News: Norbert Kreyer

Norbert Kreyer hat Mitte August von sich aus bei Toyota gekündigt

Der 52-Jährige fungierte zwischen 1997 und 2002 als Chef der Motorenabteilung bei Toyota und zeichnete sich als solcher auch hauptverantwortlich für die Basis des heutigen V10-Triebwerks, welches zu den besten der Formel 1 gehört. 2003 wurde er in die Chassisabteilung versetzt, wo es gewisse Interessenskonflikte mit Toshiro Kurusu und später Mike Gascoyne gegeben hat. Im August dieses Jahres warf Kreyer schließlich das Handtuch, sein Vertrag läuft aber noch bis Ende Dezember.#w1#

Kreyer findet: "Es gibt keine schlechten Fahrer"

Als langjähriger Toyota-Mitarbeiter verfolgt er die Fortschritte des Teams von seinem Wohnsitz in Niederzissen aus natürlich weiter, doch die Fortschritte müssen seiner Meinung nach auf technischer Seite passieren: "Die Fahrer waren letztes Jahr auch nicht schlecht. Es gibt keine schlechten Fahrer und Panis und da Matta haben einen guten Job gemacht", erklärte er im exklusiven Interview mit 'F1Total.com', welches am Freitag und Samstag in zwei Teilen veröffentlicht wird.

"Aber ich gebe Ihnen schon Recht, dass man diesmal wirklich nach Top-Fahrern Ausschau gehalten hat", kommentierte er die Verpflichtung von Schumacher und Trulli für kommende Saison. "Im Endeffekt ist es einfach so, dass man alles hundertprozentig beisammen haben muss, wenn man nach vorne will, und dazu gehören auch die besten Fahrer. Der Erfolg hängt genauso von den Fahrern ab wie von der Technik und der Teamorganisation."

Toyota war früher laut Kreyer zu konservativ

"Früher ist Toyota da immer ein bisschen konservativer vorgegangen. Da haben sie sich bei den Fahrern gefragt, ob sie einen Top-Mann überhaupt schon wollen und sich das leisten können. Ich finde, man hätte diese Philosophie schon früher ändern sollen, dann wäre man vielleicht besser gefahren. Ich muss aber noch einmal sagen, dass Panis und da Matta mit diesem Auto meines Erachtens einen guten Job gemacht haben", fügte Kreyer an.

Pläne für seine eigene Zukunft hat er übrigens noch nicht, und auch Medienberichte über eine Zusammenarbeit mit der deutschen Firma 'Weigl', die angeblich den Motor für Midland bauen soll, stimmen nicht: "Herr Weigl hat sich nur erkundigt, ob das machbar wäre, was dafür nötig ist, wie viele Leute und wie viel Geld man dafür braucht. Mehr ist nicht gewesen. Wir sind im Gespräch gewesen, aber da war nichts Konkretes und ich habe auch im Moment noch nichts Konkretes", so der Ex-Toyota-Mann.