• 14.07.2006 17:01

"Tour de France" beginnt für Schumacher zurückhaltend

Der erste Trainingstag in Magny-Cours: Renault ist wieder da, aber auch Michael Schumacher bleibt trotz Rang sechs zum Auftakt weiterhin optimistisch

(Motorsport-Total.com/sid) - Michael Schumacher hat seine "Tour de France" mit einer Bummeletappe begonnen: Der Ferrari-Pilot ging beim ersten Kräftemessen mit Weltmeister Fernando Alonso im Glutofen Magny-Cours auf Nummer sicher und begnügte sich mit Platz sechs. Schumacher war rund 1,2 Sekunden langsamer als BMW Sauber F1 Team Testfahrer Robert Kubica aus Polen, der die erste Bestzeit vor dem elften WM-Lauf fuhr.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher hofft nach dem ersten Tag in Magny-Cours auf einen Sieg

Alonso, der die WM-Wertung vor dem Heimspiel seines Arbeitgebers Renault mit 19 Punkten Vorsprung auf Schumacher anführt, landete bei herrlichem Sommerwetter und Temperaturen von 36 Grad Celsius auf dem dritten Platz. Auch Giancarlo Fisichella war im zweiten Renault auf Rang fünf schneller als Schumacher.#w1#

Sutil wieder eine positive Überraschung

Adrian Sutil kam als MF1-Racing-Testpilot auf den siebenten Rang. Ralf Schumacher fuhr im Toyota auf Platz zehn, der Mönchengladbacher Nick Heidfeld wurde im BMW Sauber F1.06 als 14. notiert. Deutsches Schlusslicht am Freitag war Nico Rosberg, der im Williams Platz 20 belegte. Kimi Räikkönen kam im McLaren-Mercedes nicht über Rang 15 hinaus, sein neuer Teamkollege Pedro de la Rosa, der den in die USA abgewanderten Juan-Pablo Montoya ersetzt, beendete den Tag auf Position 22.

Seit dem Indy-Triumph scheint Schumacher wirklich wieder an die Wende zu glauben. Was vorher noch nach Durchhalteparolen klang, ist nun zur festen Überzeugung des Ferrari-Stars geworden: "Von nun an werden wir erst recht kämpfen und jede Gelegenheit nutzen", meint Schumacher, der den Großen Preis von Frankreich bereits siebenmal gewonnen hat - öfter als jeder andere Pilot.

Bei Ferrari läuft derzeit alles nach Plan. Gerüchte, nach denen der Etat wegen Schumachers Aufholjagd aufgestockt worden sei, wies der italienische Rennstall zurück. Man habe vor dieser Saison ein festes Budget veranschlagt, daran habe sich nichts geändert. Auch habe man Schumacher für das Rennen in Magny-Cours kein komplett neues Auto hingestellt, es sei lediglich ein überarbeiteter Ferrari mit neuen Aerodynamikteilen. Derartige Neuerungen gebe es allerdings beinahe vor jedem Grand Prix.

Schumacher glaubt noch an den WM-Titel

Auch wenn es vielleicht kleine Rückschläge geben werde, ist Schumacher aber überzeugt, dass er noch alle Chancen hat. 19 Punkte Rückstand seien in den verbleibenden acht Rennen aufzuholen. Schumacher: "Wir haben den unbedingten Willen zum Sieg, wir kämpfen bis zum Schluss und werden auf keinen Fall aufgeben."

Der Rückstand würde alle im Team nur noch mehr anspornen, meinte Schumacher weiter: "Wir wollen diese WM noch gewinnen, und wir setzen alles daran, unseren Rückstand aufzuholen." Das Rennen in Indianapolis sei ermutigend gewesen, trotzdem dürfe man es nicht überbewerten. Der Abstand sei viel zu groß gewesen und hätte nicht das Kräfteverhältnis dargestellt. Schumacher: "Ich glaube, dass das Rennen in Frankreich eine ganz andere Geschichte werden wird."