Toto Wolff: Hamilton-Ferrari-Gerüchte haben "null Relevanz"

Mercedes-Sportchef Toto Wolff äußert sich zu den Gerüchten, wonach Lewis Hamilton seine Karriere bei Ferrari statt bei den Silberpfeilen beenden möchte

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton soll, so will es die Gerüchteküche, kürzlich in seinem Freundeskreis verraten haben, dass er seine Karriere am liebsten bei Ferrari beenden würde. Tatsache ist aber, dass er bis Ende 2018 an Mercedes gebunden ist, und so macht sich Sportchef Toto Wolff momentan keine Gedanken über derartige Spekulationen. Zumal die "Silly Season" im Juli/August meist noch ein bisschen "sillier" ist als sonst.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Toto Wolff

Lewis Hamilton und Toto Wolff arbeiten bis mindestens 2018 zusammen Zoom

"Ich weiß nicht, wer über Ferrari gesprochen hat. Jedenfalls niemand aus dem Team und auch nicht Lewis selbst", tritt Wolff den Gerüchten entgegen. "Er hat gesagt, dass er ein Ferrari-Fan ist - wie wir alle das sind -, und dass Ferrari ein Team ist, von dem jeder Fahrer träumt. Punkt. Aber er ist sehr gut drauf, er fährt im Moment das schnellste Auto. Und das ist ein Mercedes."

"Wir haben einen Vertrag, der noch eineinhalb Jahre läuft, und wir hatten bisher die beste Dynamik im Team", sagt der Österreicher und unterstreicht: "All dieses Gerede hat null Relevanz für mich. Null."

Die britische Presse freilich stürzt sich momentan auf philosophische Aussagen Hamiltons nach seinem Rekordsieg in Silverstone, um die Ferrari-Gerüchte zu befeuern. "Du weißt nie, was im Leben passiert. Momentan liebe ich das Rennfahren. In sechs Monaten auch noch? Wahrscheinlich. Aber ich habe im Leben schon immer verrückte Dinge gemacht", so der 32-Jährige nach dem Rennen am Sonntag.

Wer weiß schon, was in sechs Monaten ist?

Und weiter: "Ich weiß einfach jetzt noch nicht, was mir zu Weihnachten durch den Kopf gehen wird. Hoffentlich dann mit einem vierten Titel!" Aber: "Selbst eine weitere Weltmeisterschaft würde in mir nicht den Gedanken auslösen, dass es an der Zeit wäre, den Helm an den Nagel zu hängen. Ich will immer noch mehr."

Zuvor hatte er in der offiziellen FIA-Pressekonferenz erklärt, es sei "noch zu weit weg", sich mit dem Gedanken auseinanderzusetzen, ob er nach einem etwaigen vierten WM-Titel zurücktreten könnte: "Ich Moment liebe ich das Fahren. Ich habe das Gefühl, dass ich in meiner Blüte bin. Ich fahre besser als je zuvor und liebe es, für dieses Team zu fahren."

Das aufzugeben, könne er sich Stand heute "nicht vorstellen. Ich sehe keinen Grund, warum ich aufhören sollte", räumt Hamilton mit den Rücktrittsgerüchten auf. Und er ergänzt: "Ich habe immer noch Freude daran und ich habe mit dem Team für ein weiteres Jahr Vertrag. Im Moment habe ich vor, diesen Vertrag einzuhalten."


Lewis Hamilton von seiner philosophischen Seite

Noch nicht geklärt ist hingegen, ob Valtteri Bottas eine Zukunft bei Mercedes hat. Der Finne drängt sich derzeit mit starken Leistungen auf, holt die notwendigen Punkte für die Konstrukteurs-WM und ist für die Dynamik im Team wesentlich gesünder als sein Vorgänger. Zwischen Hamilton und Nico Rosberg war es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Spannungen gekommen.

Bottas hofft auf baldige Vertragsverlängerung

"Bevor wir etwas bekannt geben oder einen Vertrag machen, müssen wir erst einmal drüber sprechen", sagt Bottas. "Aber wir erreichen langsam die Saisonmitte, die August-Sommerpause steht vor der Tür. Da beginnen normalerweise solche Gespräche. Die nächsten paar Wochen werden wir sicher noch nichts hören."

Der 27-Jährige bekennt sich klar dazu, dass er bei Mercedes bleiben möchte: "Für mich ist das Hauptziel eine langfristige Beziehung mit diesem Team. Das ist es, was ich will. Jetzt warten wir noch ein paar Wochen, dann schauen wir weiter." Demgegenüber steht das Teammanagement, das sich - auch längerfristig, im Hinblick auf 2019 - alle Optionen offen halten möchte.

Valtteri Bottas, Lewis Hamilton

Valtteri Bottas und Lewis Hamilton: Sie verstehen sich gut - noch? Zoom

Aber prinzipiell ist Wolff mit Bottas zufrieden. Es sei "fast ein Selbstläufer", mit ihm weiterzumachen, erklärt der Mercedes-Sportchef: "Es geht nicht nur um 2018, sondern auch um das, was 2019 und 2020 passiert, um die Risiken und Chancen. Darum werden wir uns nach Budapest, hoffentlich nach einem weiteren guten Rennen, an einen Strand setzen und abwägen, was für das Team richtig und falsch ist."