powered by Motorsport.com

Tost: "Werke haben zu viel Geld investiert"

Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost sieht in großen Mitarbeiterzahlen bei diversen Teams eher Nachteile als Vorteile und erklärt warum

(Motorsport-Total.com) - Toro Rosso, das im Winter 2005/2006 aus Minardi hervorgegangene zweite Team von Red Bull, kommt besser und besser in Fahrt. Inzwischen hat man nach Punkten im Verlauf der Saison 2011 zu Sauber aufgeschlossen, die mit 41 Zählern auf Platz sieben liegen. Die Schweizer hatten die Konstrukteurs-WM des Vorjahres noch auf Platz acht beendet, während sich Toro Rosso auf Rang neun wiederfand. Damals waren die beiden Teams nach 19 Rennen jedoch ganze 31 Zähler getrennt.

Titel-Bild zur News: Franz Tost (Teamchef)

Franz Tost lehrt den großen Teams mit Toro Rosso das Fürchten

Der einstigen Erfolgsmannschaft von Williams, die nicht weniger als sieben Fahrer- und neun Konstrukteurstitel zu Buche stehen hat und im Vorjahr mit 56 Punkten Vorsprung auf Toro Rosso noch auf Rang sechs der Teamwertung rangierte - bleibt derzeit mit gerade einmal fünf gewonnenen WM-Punkten nur das Nachsehen.

Speziell in den zurückliegenden Rennen seit Mitte der laufenden Saison ist der Aufwärtstrend bei Toro Rosso unübersehbar. Böse Zungen wollen in diesem Zusammenhang bereits eine illegale technische Unterstützung seitens des Red-Bull-Teams erkannt haben. Für Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost gibt es allerdings andere Gründe, warum ein kleines Team funktionieren kann.

¿pbvin|512|3981|toro rosso|0|1pb¿Während vor wenigen Jahren im Fahrerlager noch die These vorherrschte, dass man ohne einen großen Automobilkonzern im Rücken in der Formel 1 nicht überleben könne, haben sich die Dinge laut Tost in jüngster Vergangenheit gewandelt.

"Die Werke haben einfach zu viel Geld in die Formel 1 investiert", findet der Toro-Roso-Teamchef. "Das war gar nicht notwendig, ich brauche keine 800 oder 1.000 Mitarbeiter, um Formel 1 zu machen. Im Gegenteil: mit so vielen Mitarbeitern werde ich es nie schaffen, in der Formel 1 die Flexibilität an den Tag zu legen, die notwendig ist, um erfolgreich zu sein", so Tost gegenüber 'SportWoche'.

Der Österreicher ist der Ansicht, dass eine große Personalzahl eher hinderlich ist und begründet: "Bei einer so hohen Zahl an Mitarbeitern ergeben sich so komplizierte Prozessabläufe, dass das Rennen schon wieder vorbei ist, wenn ich eigentlich die Teile oder Analyseergebnisse bekomme."