Tost stellt angeblichen Angriff auf Speed richtig

Franz Tost erklärt, wie es am Nürburgring zur Auseinandersetzung mit Scott Speed kommen konnte und was dort wirklich passiert ist

(Motorsport-Total.com) - Viel Wirbel gab es in den vergangenen Tagen um die Auseinandersetzung zwischen Scott Speed und Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost am Nürburgring - angeblich soll Tost seinen Fahrer dort ja tätlich attackiert haben. Fakt ist jedenfalls, dass Speed ab sofort nicht mehr im Cockpit sitzt und Sebastian Vettel die restlichen Rennen bestreiten wird.

Titel-Bild zur News: Franz Tost

Franz Tost ist sich keines tätlichen Angriffs auf Scott Speed bewusst

Doch was war genau passiert? Speed kam nach dem Europa-Grand-Prix einigermaßen gelanden zum Team zurück, nachdem er seinen STR2 im Autofriedhof in der rutschigen ersten Kurve geparkt hatte. Besonders sauer war er aber über den verpatzten Boxenstopp, während Tost gleichzeitig ein paar kritische Worte in seine Richtung abfeuerte. Speed wollte sich das nicht anhören, drehte sich um und ging einfach weg.#w1#

"Ich folgte ihm", erklärte Tost nun gegenüber 'Autosprint', "und packte ihn an der Schulter. 'Wenn ich mit dir rede', habe ich gesagt, 'brauchst du gar nicht so abzuhauen!' Ich streite ab, dass ich ihn am Hals gepackt haben soll, wie er behauptet, aber es stimmt, dass ich nachher zu ihm gegangen bin, um mich zu entschuldigen, als ich mich wieder beruhigt hatte." Von einem tätlichen Angriff, wie ihn manche Zeugen beobachtet haben wollen, könne keine Rede sein.

Tost erklärte weiter, warum der Boxenstopp überhaupt verpatzt wurde: Die Crew war darauf eingestellt, Vitantonio Liuzzi abzufertigen, doch wider Erwarten kam Speed als Erster rein - weil der Amerikaner seinen Teamkollegen im letzten Sektor noch überholt hatte, was vom GPS-System am Kommandostand nicht erfasst wurde. Toro Rosso leistete sich also ein Missgeschickt, aber bestimmt keinen absichtlichen Fehler, um Speed zu sabotieren.

"Darum war ich ja so sauer", gab Tost zu Protokoll, "denn ich war verärgert über seine Einstellung, über die Tatsache, dass es seine einzige Sorge zu sein schien, dem Team die Schuld zu geben. Ich meine, er ist abgeflogen, er hat einen Fehler gemacht. Ich selbst mache auch jeden Tag Fehler, darüber brauchen wir gar nicht zu diskutieren, das ist auch gar nicht das Problem. Aber ich kann nicht tolerieren, dass er eine Wolke über die Arbeit des Teams schiebt."