• 09.09.2009 19:23

  • von Britta Weddige

Toro Rosso: Vorbereitung im Simulator

Sébastien Buemi und Jaime Alguersuari haben im Simulator für den Highspeed-Kurs von Monza geübt: Spezielles Fahrgefühl im königlichen Park

(Motorsport-Total.com) - In der Vergangenheit konnten sich die Teams und Piloten bei einem mehrtägigen Test in Monza auf die schnellste Strecke im Kalender vorbereiten. Doch in diesem Jahr war das wegen des Testverbots nicht möglich. Also herrschte in den vergangenen Tagen in den Simulatoren Hochbetrieb. Inzwischen lässt sich bei diesen "Computerspielen" der besonderen Art fast unter Realbedingungen arbeiten.

Titel-Bild zur News: Sébastien Buemi

Sébastien Buemi bereitete sich im Simulator auf Monza vor

Die Teams nutzen das, um schon einmal eine Abstimmung für die jeweiligen Rennen auszuarbeiten. Und für die Piloten sind die Simulatoren die beste Möglichkeit, sich schon einmal "einzufahren". Diese Möglichkeit haben auch die beiden Toro-Rosso-Fahrer Sébastien Buemi und Jaime Alguersuari genutzt, um sich auf das kommende Rennwochenende vorzubereiten. Gestern sind sie in Milton Keynes in den Simulator gestiegen.#w1#

"Der Simulator ist die zweitbeste Lösung. Er ist sehr realistisch", berichtet Buemi, der nach dem Rennen in Monza die Strecken in Singapur und Japan virtuell befahren wird, die er ebenfalls nicht so gutkennt. "Im Simulator läuft es folgendermaßen ab: Man sitzt im beweglichen Cockpit eines F1-Autos und ist von einer riesigen Screen umgeben, so dass man sich wirklich so fühlt, als sei man auf der Piste unterwegs. Das Auto reagiert wie in der Realität, und man wird durchgeschüttelt, wenn es durch Kurven geht. Man arbeitet so, als wäre man auf der Rennstrecke."

"Wenn man einen Unfall baut, kann man sich ja nicht verletzen." Sébastien Buemi

Und wie beim Test dreht der Pilot einige Runden, kommt dann an die "Boxen" und lässt Veränderungen im Bereich der Abstimmung vornehmen - ganz so, wie an einem Rennwochenende. "Es ist sogar möglich, den Simulator-Ingenieuren zu helfen, falls etwas - wie beispielsweise der Widerstand, den man beim Einlenken im Lenkrad spürt - nicht ganz der Pisten-Realität entsprechen sollte", ist Buemi fasziniert.

Der Vorteil im Simulator: "Weil die Fahrt ja nicht 'echt' ist, kann man richtig zur Sache gehen - ans Limit und darüber hinaus. Wenn man einen Unfall baut, kann man sich ja nicht verletzen. Obwohl man das genau weiß, fühlt man sich doch ein wenig seltsam, wenn man abfliegt!"

¿pbvin|512|1935||0|1pb¿Gestern wurde der Simulationsbolide auf die Strecke von Monza abgestimmt. Buemi und Alguersuari waren also mit "minimalem aerodynamischen Abtrieb unterwegs, wie es erforderlich ist, um mit dem Hochgeschwindigkeits-Charakter dieser Piste klarzukommen", so der Schweizer. "Das ist deshalb besonders nützlich, weil Monza die einzige Rennstrecke ist, die derart wenig Abtrieb erfordert, entsprechend habe ich in dieser Saison keinerlei derartige Erfahrung gemacht."

"Ich möchte dort einfach einen guten Job machen." Jaime Alguersuari

Mit dieser Abstimmung fühle sich das Auto beim Bremsen sehr leicht an, "und wenn man wieder aufs Gaspedal tritt, muss man ebenfalls vorsichtig sein. Diese Bedingungen lassen sich simulieren, um ein Gefühl für sie zu entwickeln, bevor man dann auf die richtige Rennstrecke kommt."

Auf die Rennstrecke geht es am Freitag. Und wie Buemi freut sich auch Toro-Rosso-Neuzugang Alguersuari auf das kommende Wochenende: "Denn ich mag diese Rennstrecke, auf der ich in der Vergangenheit gute Erfahrungen machte. Ich möchte dort einfach einen guten Job machen, mich weiterhin verbessern und noch schneller sein."