Toro Rosso schließt Partnerschaften nicht aus
Ein Verkauf des Teams kommt für Gerhard Berger zwar nicht in Frage, sehr wohl sucht er aber nach Partnern, die Toro Rosso voranbringen könnten
(Motorsport-Total.com) - Vor einigen Wochen kursierten Gerüchte, wonach das deutsche Motorsportunternehmen HWA als Teilhaber bei Toro Rosso einsteigen könnte, doch diese wurden von beiden Seiten umgehend dementiert. Dies bedeutet freilich nicht, dass das Red-Bull-B-Team, das zu 50 Prozent Gerhard Berger gehört, nicht auf der Suche nach einem Partner ist.

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Gerhard Berger will sein Team nicht verkaufen, aber sehr wohl verbessern
"Wir befinden uns in einer komfortablen Situation, weil wir eine Beziehung zu Red Bull haben, also ist unser Budget gesichert", erklärte Berger. Aber: "Wir schauen uns um, ob Partner verfügbar sind, mit denen wir uns verbessern könnten. Das machen alle anderen Teams genauso. Wir haben es nicht eilig und unsere Ziele sind nicht leicht zu erreichen, aber ich kann versichern, dass wir für die Zukunft jede Menge Pläne haben."#w1#
Im Moment habe man jedoch noch alle Hände voll damit zu tun, das ehemalige Minardi-Team aufzubauen, was abseits der Kundenautodiskussion gar nicht so einfach ist. Besonders problematisch: Toro Rosso kommt vom Ende des Feldes und hat es damit aus Imagegründen schwer, kompetente Leute anzulocken. Außerdem werfen Berger und sein Partner Dietrich Mateschitz nicht sinnlos mit Geld um sich.
"Wir waren einmal Minardi, was willst du da machen? Zuerst überzeugst du die Leute, dass sie zu uns kommen sollen, um und besser zu machen", so Berger. "Wir müssen aus der letzten Reihe weg und dann nach vorne schauen. In unserer jetzigen Situation ist es aber ungemein schwierig, einen Ingenieur von McLaren oder Ferrari davon zu überzeugen, dass er zu uns kommen soll, um eines Tages Rennen zu gewinnen."
Der Österreicher stellte diesbezüglich einen Vergleich zum Aktienmarkt auf, denn dort habe man ebenfalls die Wahl zwischen viel versprechenden Neuemissionen mit hohem Risiko und den etablierten Werten. Immerhin ist es ihm aber schon gelungen, mit Giorgio Ascanelli und Alexander Hitzinger zwei echte technische Verstärkungen - wenn auch ohne großen Namen - nach Faenza zu holen...

