Toro Rosso lobt Renaults "gewaltigen Schritt"

Nachdem man in Sepang beide Autos vor dem "großen Bruder" Red Bull ins Ziel gebracht hat, lobt Toro-Rosso-Technikchef Key den verbesserten Renault-Antrieb

(Motorsport-Total.com) - Das Aufgebot der Teams, welche von Renault mit Antriebseinheiten beliefert werden, ist in der Formel-1-Winterpause 2014/2015 um die Hälfte geschrumpft. Seit dem Absprung von Lotus ins Mercedes-Lager und der Pleite des Caterham-Teams rüstet der französische Hersteller nur noch zwei statt vier Teams aus: Red Bull und Toro Rosso.

Titel-Bild zur News: James Key

Toro Rossos Technikchef James Key ist von der Arbeit im Hause Renault angetan Zoom

Nachdem man beim Saisonauftakt, dem Grand Prix von Australien in Melbourne, nur zwei Fahrzeuge ins Ziel gebracht hatte (Daniel Ricciardo auf Platz sechs und Carlos Sainz jun. auf Platz neun), sah der anschließende Grand Prix von Malaysia in Sepang alle vier Boliden mit Renault-Antrieb im Ziel und in den Punkterängen. Das Überraschende dabei: Die Toro-Rosso-Piloten Max Verstappen (7.) und Sainz jun. (8.) lagen nach den 56 Rennrunden vor dem Red-Bull-Duo Daniil Kwjat (9.) und Ricciardo (10.).

So erhält Renault im Vorfeld des dritten Saisonlaufs, dem Grand Prix von China in Schanghai, ein kräftiges Lob aus dem Lager des B-Teams von Red Bull. "Ich muss sagen, dass Renault im Vergleich zu Melbourne einen gewaltigen Schritt gemacht hat", urteilt Toro-Rosso-Technikchef James Key gegenüber 'Autosport'.

Max Verstappen, Daniil Kwjat

Toro Rosso vor Red Bull: Ein Bild, an das man sich gewöhnen muss? Zoom

"In Melbourne hatte es noch das eine oder andere Problem gegeben, das uns zu schaffen machte", blickt Key unter anderem auf den durch eine defekte Zündkerze bedingten Ausfall von Verstappen beim Saisonauftakt zurück. Für Red-Bull-Pilot Kwjat war das Auftaktrennen schon gelaufen, bevor es begonnen hatte: Ein Getriebeschaden legte den RB11 auf der Runde in die Startaufstellung lahm.

"Ich finde, nach einem komplizierten Wochenende in Melbourne hat sich Renault äußerst wirkungsvoll zurückgemeldet", lobt Key, gibt aber zu bedenken, dass man in Viry-Chatillon nun nicht nachlassen dürfe: "In Malaysia waren die Fahrer zufrieden. Das Ganze ist noch nicht perfekt, aber schon deutlich besser als beim ersten Rennen. Das ist auch notwendig, denn Ferrari ist ein großer Schritt nach vorn gelungen und Mercedes ist stark."

Doch auch bei Toro Rosso selbst sind im Winter große Fortschritte passiert. Dass man in der Konstrukteurswertung derzeit vor dem "großen Bruder" Red Bull liegt, passt jedenfalls nicht zur internen Hackordnung von Helmut Marko, der unter Berücksichtigung der Stärker der Konkurrenz vorrechnet, dass "Toro Rosso auf Platz fünf und Red Bull auf Platz drei" landen sollte.