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Toro Rosso: Franz Tost erwartet WM-Punkte bei allen Rennen

Teamchef Franz Tost spricht von den besten Wintertestfahrten in der Geschichte von Toro Rosso - Als Ziel gibt der Österreicher Platz fünf in der Konstrukteurs-WM aus

(Motorsport-Total.com) - Toro Rosso war bei den Formel-1-Wintertests in Barcelona eine positive Überraschung und könnte sich zum Favoritenschreck mausern. Der STR11 lief solide und absolvierte in der ersten Woche über 2.000 Kilometer und in der zweiten 2.700 Kilometer. Aufgrund der Umstände und der späten Motorentscheidung Ende November stach vor allem die Zuverlässigkeit heraus. "Eine positive Überraschung, weil wir nach den vergangenen zwei, drei Monaten uns nicht sicher waren, ob wir so viele Runden fahren können", sagt Teamchef Franz Tost.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Franz Tost rechnet damit, dass es der Toro Rosso STR11 ins Q3 schaffen wird Zoom

Trotzdem schaffte es das italienische Team, das Auto bis zum ersten Test fertigzustellen. Die Lackierung wurde zu Beginn der zweiten Testwoche vorgestellt. "Als ich das Getriebe und dessen Einbau ins Auto zum ersten Mal gesehen habe, habe ich mich gefragt, wie wir die Zuverlässigkeit überprüfen können", erzählt Tost von unsicheren Momenten. "Man sieht die ganzen Kabel und Leitungen nicht mehr, alles ist versteckt. Bisher hat alles funktioniert. Nun muss es auch bei den Rennen klappen."

Die große Frage lautet, wo steht Toro Rosso? Dem Auto wird das Potenzial für die Top 10 bescheinigt. "Es ist schwierig einzuschätzen, weil man nie weiß, wer mit wie viel Benzin fährt", sagt Tost und zeigt sich dennoch optimistisch: "Generell erwarte ich, dass es beide Autos ins Q3 schaffen. Unsere Performance schätze ich recht optimistisch ein. Unser Auto verhält sich ganz gut. Und auch bei der Zuverlässigkeit waren wir noch nie auf so einem hohen Niveau. Wir sind sehr viele Runden gefahren, wodurch wir sehr viele Daten sammeln konnten."

Ziel: Platz fünf bei den Konstrukteuren

"Es war die beste Vorbereitung seit es Toro Rosso gibt. Wir sind sehr viele Runden gefahren und haben viele Daten gesammelt. Wir haben als Team ein sehr gutes Level erreicht. Unser Ziel ist Platz fünf in der Konstrukteurs-WM. Wenn wir das schaffen wollen, dann müssen wir in allen Rennen eine gute Performance zeigen und immer Punkte sammeln. Dazwischen müssen wir auch Highlights setzen. Das wäre ein Ergebnis in den Top 5."

Als direkte Gegner zählt der Österreicher Force India, Sauber, Red Bull und McLaren auf. Interessant wird auch sein, wie sich Toro Rosso gegen das große Schwesternteam Red Bull schlagen wird. "Red Bull ist für mich immer noch eines der besten Formel-1-Teams", hält Tost fest. "Wenn sie einen kraftvollen Motor hätten, dann würden sie um den WM-Titel kämpfen. Das Team ist aus Ingenieurssicht auf dem höchsten Level. Ich weiß nicht, welche Fortschritte Renault über den Winter gemacht hat. Für mich ist Red Bull immer noch eines der stärksten Teams. Wenn ihre Power Unit funktioniert, dann wird Toro Rosso Red Bull nicht schlagen können."

Franz Tost

Franz Tost spricht von den den besten Wintertests, die Toro Rosso je hatte Zoom

Max Verstappen und Carlos Sainz stehen vor ihrer zweiten vollen Formel-1-Saison. In der Regel heißt es, dass das zweite Jahr schwieriger wird, weil die Erwartungen steigen. Tost ist von seinen Youngstern sehr beeindruckt: "Ich bin mit beiden Fahrern sehr optimistisch. Bisher haben beide Fahrer sehr gute Arbeit gezeigt. Es gab keine Dreher, keine Unfälle und sie waren immer schnell. Sie fahren das Auto wirklich am Limit. Ich bin mit beiden sehr zufrieden."

"Bisher haben beide Fahrer sehr gute Arbeit gezeigt. Es gab keine Dreher, keine Unfälle und sie waren immer schnell." Franz Tost

Als kleiner Rennstall absolvierte Toro Rosso eine positive Vorbereitung. Sind die acht Testtage ausreichend, oder sollte es mehr Testmöglichkeiten geben? "Aus finanzieller Sicht ist es schon zu viel. Aus technischer und sportlicher Sicht kann man nie genug lernen", sieht es Tost als Kompromiss. "Wenn wir noch weitere vier Tage hier wären, dann würden die Ingenieure jeden Tag noch mehr Teile zum Testen haben. Alle Autos haben eine sehr gute Zuverlässigkeit gezeigt. Die Teams und die Fahrer sind bereit. Ich finde, es ist ein guter Kompromiss."