• 05.05.2009 18:29

  • von Stefan Ziegler

Toro Rosso: Fortschritte fest eingeplant

Sébastien Bourdais und Sébastien Buemi können beim Großen Preis von Spanien auf zahlreiche Modifikationen an ihren STR4-Boliden zurückgreifen

(Motorsport-Total.com) - Alles neu macht der Mai: Im Zuge des Europaauftaktes der Formel 1 bringen die Teams in Spanien einige Neuentwicklungen an den Start. Auch Toro Rosso schließt sich diesem Trend an und schickt Sébastien Bourdais und Sébastien Buemi mit modifizierten Rennwagen auf die Strecke. Dabei kann die italienische Mannschaft um Chefingenieur Laurent Mekies erstmals auf Erfahrungsdaten aus den Testfahrten zurückgreifen, schließlich war Toro Rosso mit dem STR4 bereits in Barcelona unterwegs.

Titel-Bild zur News: Sébastien Buemi

Sébastien Buemi konnte Sébastien Bourdais bislang zumeist hinter sich lassen

"Die meisten Teams werden zu diesem Rennen einige Updates mitbringen, also werden auch wir dort einige Veränderungen am Auto haben", kündigte Mekies unmittelbar vor dem Trainingsauftakt in Spanien an und fuhr fort: "Der Circuit de Catalunya ist eine der wenigen Rennstrecken, auf denen wir vor Saisonstart bereits getestet haben. Das heißt, wir besitzen schon einige Anhaltspunkte - zum Beispiel, dass dort trotz der langen Gerade mit sehr viel Abtrieb gefahren wird."#w1#

Große Modifikationen für Toro Rosso

"Die Teams, welche die meiste Downforce generieren können, werden sicherlich in einer guten Position sein", vermutete Mekies. "Wir konnten jetzt natürlich nicht testen und wissen daher nicht, ob die Updates der von uns bislang eingeschlagenen Entwicklungsrichtung entsprechen. Die Frage ist also: Bewegen wir uns damit in dieselbe Richtung oder müssen wir einige unserer Entscheidungen vielleicht noch einmal überdenken?"

"Die Modifikationen stammen hauptsächlich von Red Bull Technology und sind die logischen Fortführungen der bereits im Winter begonnenen Arbeiten. Einige wichtige Bauteile davon werden wir in Barcelona bekommen. Das steht also nicht direkt mit unseren Leistungen aus den ersten vier Rennen in Zusammenhang. Wir müssen also abwarten, ob unsere bislang geleistet Arbeit den Verbesserungen entgegen kommt oder eben nicht", erläuterte Mekies.

"Wir wussten schon von Anfang an, dass die ersten vier Rennen sehr hart werden würden." Sébastien Bourdais

Darauf sind auch die beiden Piloten der Italiener gespannt, konnten Bourdais und Buemi doch in den Auftaktrennen zum Teil durchaus überzeugen. Während der Schweizer Youngster mit überraschender Leichtigkeit zu Werke ging, stieß Routinier Bourdais aber immer wieder auf größere Schwierigkeiten. "Wir wussten schon von Anfang an, dass die ersten vier Rennen sehr hart werden würden. Das war also ganz gewiss ein Abenteuer", sagte der Franzose rückblickend.

"Wir mussten im Freitagstraining erst noch den Wagen und sein Setup kennen lernen, aber das Team hat in dieser Hinsicht richtig gute Arbeit geleistet - letztendlich haben wir dadurch ja auch einige Punkte geholt", meinte Bourdais und gab sich vor dem Rennen in Spanien optimistisch: "Mein Gefühl sagt mir, dass unsere Saison an diesem Wochenende in Barcelona so richtig beginnt, denn dort werden wir einige umfangreiche Updates am Auto haben."

Buemi mit hervorragendem Saisonstart

"Wenn wir unseren Blickwinkel etwas erweitern, dann haben die neuen Regeln die Sache doch deutlich durcheinander gebracht. Die neuen Regularien haben das Überholen tatsächlich erleichtert", hielt der 30-Jährige fest. "Der Luftwiderstand ist viel höher, dementsprechend auch der Windschatten für das nachfolgende Fahrzeug. Die Chancen auf ein Überholmanöver sind also gestiegen, allerdings ist diese Geschichte noch immer nicht ganz einfach."

Fast beiläufig strich hingegen Teamkollege Buemi schon bei seinem Debüt in Australien die ersten WM-Punkte ein. "Zweifelsohne hatte ich meine besten Momente beim Saisonauftakt in Melbourne", gab der frühere GP2-Pilot zu Protokoll. "Das erste Highlight war die erste Ausfahrt am Freitagmorgen und der zweite Höhepunkt folgte dann beim Überfahren der Ziellinie am Sonntag - da wusste ich ja schon, dass ich bei meinem Debüt Punkte geholt hatte."

"Bis jetzt konnte ich meine Erfahrungen allesamt genießen." Sébastien Buemi

"Bis jetzt konnte ich meine Erfahrungen allesamt genießen. Das Team arbeitet prima und das verschafft uns auch eine Portion Zuversicht, um auch im weiteren Saisonverlauf alles zu geben. In dieser Saison liegen die Teams alle sehr nahe beieinander. Das macht es schwierig, alles sofort auf Anhieb hinzukriegen. Aber das ist nun einmal Teil meiner Formel-1-Lehre. Ich würde jedenfalls sagen, dass alles in die richtige Richtung geht."

"Jetzt steht der Grand Prix von Spanien bevor und wir werden dort einige Updates haben. Ich erwarte, dass wir von nun an deutlich konkurrenzfähiger sind - auch wenn unsere Rivalen ebenfalls neue Teile an die Rennstrecke mitbringen", erklärte Buemi abschließend. "Dass wir wieder in Europa sind, ändert für mich eigentlich nicht viel. Natürlich kenne ich die Rennstrecken etwas besser. Das sollte schon eine Hilfe sein. Insgesamt fühle ich mich jedenfalls rundum positiv."