• 25.05.2008 18:25

  • von David Pergler

Toro Rosso feiert gelungenes Debüt des neuen Wagens

Sébastien Bourdais hat es zwar in den Leitplanken erwischt, doch Sebastian Vettel hat den neuen Toro Rosso nach einer fehlerfreien Fahrt in die Punkte gebracht

(Motorsport-Total.com) - Am Donnerstag waren die Toro Rosso noch ganz hinten zu suchen und zunächst deutete nichts darauf hin, dass das Red-Bull-B-Team hier in Monte Carlo endlich mit dem lange ersehnten neuen Auto unterwegs war. Im Rennen sah die Welt ganz anders aus - Sébastien Bourdais strandete zwar in den Leitplanken, doch sein Teamkollege Sebastian Vettel war umso erfolgreicher.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Daumen hoch: Starkes Rennen und Platz fünf für Sebastian Vettel

Der Heppenheimer fuhr ein cleveres Rennen - gerade in der Anfangsphase, wo fast jede Runde ein Wagen in die Boxengasse abbog, um sich eine neue Nase oder neue Reifen zu holen, hielt sich Vettel aus allen Schwierigkeiten heraus und behielt die Übersicht. Nach und nach wurde sein STR3 dank einer guten Strategie, einer sauberen, fehlerfreien Fahrt und den Fehlern der Konkurrenz nach vorne gereicht.#w1#

Vettel blieb in chaotischer Anfangsphase ganz cool

Dabei ist es noch nicht einmal Vettels erster Glanzauftritt im Regen - vergangenes Jahr fuhr er im überfluteten Fuji mit dem unterlegenen Toro Rosso an der Spitze mit und setzte wenig später im verregneten Shanghai mit Platz vier noch einen drauf - nasse Bedingungen liegen dem 20-Jährigen offenbar. Jetzt hat er zwar mit Platz fünf zwar nicht sein bestes Formel-1-Resultat egalisiert, dennoch sorge seine Zieldurchfahrt für Jubel seiner Mannschaft.

"Das Rennen heute war extrem schwierig, besonders der Start, als es mit dem ganzen Wasser auf der Piste eine Menge Aquaplaning gab", beschrieb der Heppenheimer die Anfangsphase. "Aber wir waren sehr stark, als die Strecke abtrocknete und das hat den Unterschied ausgemacht. Es ist großartig, meine ersten Punkte der Saison in Monaco zu holen und das auch noch in dem neuen Auto. Ein großes Dankeschön ans Team, welches so hart gearbeitet hat, um das Auto zu verstehen und es im Verlauf des Wochenendes zu verbessern."

"Es ist großartig, meine ersten Punkte der Saison in Monaco zu holen." Sebastian Vettel

Somit konnte wenigstens Vettel für eine positive Überraschung sorgen, nachdem der unglückliche Adrian Sutil kurz vor Ende ausgeschieden war. "Ich bedanke mich besonders für die Boxenstopps. Sie waren fantastisch und haben mir zwei Plätze beschert. Diese Punkte sind ein nettes Geschenk für einen unserer Mechaniker, Gaggio. Er war schon immer in diesem Team und jetzt schmeißen wir mit ihm heute Nacht eine nette Party. Es war sein letztes Rennen mit dem Team und mit dem Ergebnis haben wir etwas zum Feiern", so ein stolzer Vettel.

Bourdais im Pech

Bourdais hatte weniger Glück. Auf der Auffahrt zum Casino war direkt vor ihm David Coulthard in die Leitplanken gerauscht - durch das notwenige Ausweichmanöver verlor der vierfache ChampCar-Meister selbst die Kontrolle über seinen STR3 und krachte von hinten in den gestrandeten Schotten.

"Als ich die gelben Flaggen sah, bin ich ausgewichen und habe die Kontrolle über das Auto verloren." Sébastian Bourdais

"Die Bedingungen waren schwierig", ärgerte sich der Franzose. "Es ist nie einfach, mit Intermediate-Reifen zu fahren, wenn Teile der Strecke unter Wasser stehen. Was meinen Unfall betrifft, kann ich nur sagen, dass David (Coulthard; Anm. d. Red.) abgeflogen war. Aus irgendwelchen Gründen, es schien sogar, dass es da zu regnen aufgehört hat, war dort mehr Wasser auf der Strecke, als zuvor. Als ich die gelben Flaggen sah, bin ich ausgewichen und habe die Kontrolle über das Auto verloren."

Tost: Im Trockenem war Vettel der schnellste Mann

Für Teamchef Franz Tost war der Grand Prix in Monte Carlo natürlich ein rennen ganz nach seinem Geschmack: "Platz fünf, vier Punkte, ein neues Auto - alles in Monaco war fantastisch. Es war ein spannendes Rennen und Vettel hat einen unglaublichen Job gemacht, besonders zu Beginn unter diesen extrem schwierigen Bedingungen, als er das völlig neue Auto unter Kontrolle behielt."

"Innerhalb der nächsten zwei Tage haben wir dem Auto ein völlig neues Setup verpasst." Franz Tost

"Später, als er auf Trockenreifen wechselte, war er der schnellste Mann auf der Strecke", lobte der Österreicher die Fahrt seines Nachwuchsstars. "Es ist wirklich eine besondere Leistung, hier das erste Mal in Monaco in einem Formel-1-Wagen, der noch dazu völlig neu ist, so gut zurechtzukommen. Das Team hat mit dem neuen Renner einen guten Job erledigt, besonders, nachdem es am Donnerstag noch nicht so gut ausgesehen hat."

Doch Tüfteleien brachten den neuen STR3 auf Trab: "Aber innerhalb der nächsten zwei Tage haben wir dem Auto ein völlig neues Setup verpasst, Gratulation daher an die Ingenieure und an jedermann im Team für diese fantastische Arbeit. Bourdais hat die Kontrolle über das Auto verloren, als er bei Coulthards Unfall ein bisschen lupfen musste. Aber es gibt dieses Jahr noch viel mehr Rennen, wo er zeigen kann, was er drauf hat."