powered by Motorsport.com
  • 30.09.2007 12:48

Toro Rosso: Das gehört zum Rennsport dazu

Während Sebastian Vettel auf Platz drei (!) liegend ausgerechnet Mark Webber abschoss, holte Vitantonio Liuzzi den ersten WM-Punkt

(Motorsport-Total.com) - Für die Scuderia Toro Rosso war der Große Preis von Japan eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Sebastian Vettel war nicht nur in der Qualifikation sensationell stark unterwegs, sondern auch im Rennen, als er bis auf den dritten Rang nach vorn fuhr. Leider fuhr er beim Reifenaufwärmen Mark Webber vom Schwesterteam Red Bull Racing ins Heck - beide fielen aus. In Form von Vitantonio Liuzzis achtem Rang gab es für das Team zumindest ein kleines Trostpflaster.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel mit seinem demolierten Auto in der Boxengasse

"Das war ein tolles Rennen", so Liuzzi. "67 Runden lang Anspannung pur, denn vom Anfang bis zum Ende trat Aquaplaning auf. Ich fuhr gut, speziell wenn man bedenkt, wie schlecht ich im Qualifying abschnitt, weil ich mich für ein Setup mit wenig Abtrieb entschieden hatte."#w1#

"Wegen dieser Abstimmung in Verbindung mit den Bedingungen des heutigen Nachmittags entschloss ich mich, am Steuer des Ersatzautos aus der Boxengasse zu starten, denn das war für nassen Asphalt abgestimmt."

"Letztlich gelang es mir, einen Punkt zu holen, was dem ganzen Team echte Schubkraft gibt. Die Verhältnisse auf der Piste waren für jedermann definitiv kritisch. Aber wir sind Rennfahrer, und es ist unser Job, unter allen Umständen anzutreten. Dies ist eine sehr sichere Rennstrecke."

"Der Start gelang mir gut, und das Rennen ließ sich für mich prima an", so Liuzzi. "Dann, beim letzten Einsatz des Safety Car, lag ich hinter Lewis und Mark. Ausgangs von Kurve 13 schaute ich nach rechts und sah, dass Lewis ausgesprochen langsam fuhr. Ich weiß nicht weshalb, aber ich ging davon aus, er habe ein Problem. Vermutlich brachte er seine Bremsen auf Temperatur."

"Als ich wieder nach vorn blickte, hing ich schon im Heck des Autos von Mark, der wohl auch auf Lewis reagierte. Ich werde mich jetzt bei Mark entschuldigen, da ich unserer beider Rennen ruiniert habe."

"Um mit dem Positiven anzufangen", beginnt Teamchef Franz Tost, "Tonio sicherte uns heute unseren ersten WM-Punkt dieser Saison. Wegen des Wetters setzten wir ihn in das für Nässe abgestimmte T-Car. Er bot eine gute Leistung, aber der Vorteil der Regen-Abstimmung ging durch seinen Boxenstopp verloren, der wegen des Safety Car zum exakt falschen Zeitpunkt erfolgte."

"Auch Sebastian zeigte, was er drauf hat. Er machte einen sehr guten Start, indem er sich auf Platz drei vorschob. Annähernd konnte er das Tempo der beiden McLaren mitgehen. Als er zum Boxenstopp kam, lag er 3,3 Sekunden vor Webber. Nach dem Boxenstopp fuhr er weiterhin schnelle Rundenzeiten."

"Doch als das Safety Car ein zweites Mal zum Einsatz kam, krachte er in das Auto von Mark Webber, was für beide das Ende des Rennens bedeutete. Bis zu diesem Zeitpunkt bot er eine beeindruckende Vorstellung, und ein Fehler wie seiner unterläuft selbst erfahreneren Piloten. Unverändert freue ich mich darauf, in der Zukunft mit ihm zu arbeiten."

"Natürlich sind wir wegen des Zwischenfalls unglücklich - ganz besonders, weil er sich während einer Safety-Car-Phase ereignete und ein weiteres Auto von Red Bull verwickelt war. Die beiden hätten als Zweiter und Dritter ins Ziel kommen können - aber so etwas gehört mit zum Spiel, that's Racing."