• 19.09.2001 10:25

  • von Marcus Kollmann

Tony George: Der US-Grand-Prix findet statt

Der Organisator des Formel-1-Rennens bekräftigt, dass die Königsklasse in Indianapolis fahren wird und sicher ist

(Motorsport-Total.com) - Während die Fahrer aller elf Teams und die verantwortlichen Teamchefs und Motorsportdirektoren, sowie die Organisatoren und der Motorsportverband der Königsklasse geteilter Meinung über die Richtigkeit, ein Formel-1-Rennen in Amerika auszutragen, sind, hat der Ausrichter der Rennveranstaltung, Tony George, erklärt, dass das Rennen wie geplant stattfinden kann, stattfinden soll und auch stattfinden wird.

Titel-Bild zur News: US-Grand-Prix auf dem Indianapolis Motor Speedway

Tony George geht davon aus, dass der US-Grand-Prix stattfindet

Einzig und allein amerikanische Vergeltungsschläge als Folge der Terroristenaktionen könnten daran etwas ändern.

"Jede offiziell in die Organisation der Formel 1 involvierte Person, inklusive FIA-Präsident Max Mosley und Bernie Ecclestone, hat signalisiert, dass der US-Grand-Prix wie vorgesehen und lange geplant stattfinden wird", erklärte Tony George in einem Statement. "Während wir in Folge der Ereignisse traurig sind, treiben wir die Planungen und Arbeiten eines, wie wir erwarten, erfolgreichen und aufregenden Events voran. Präsident Bush hat alle Amerikaner dazu aufgefordert wieder zum Alltag zurück zu kehren und wir leisten dieser Bitte Folge, mit tiefem Respekt für alle von der Katastrophe der letzten Woche betroffenen Personen."

In den Staaten selbst werden in den nächsten zwei Wochen wieder alle großen Sportserien wie die Major League Baseball, die National Football League und der College Football ihre Spielpläne aufnehmen, welche man nach den Anschlägen auf das World Trade Center und das Pentagon ausgesetzt hatte.

Auch bei den Fahrern der Königsklasse zeichnet sich ein Sinneswandel, nicht aber ein Stimmungswandel - zumindest gegenwärtig noch nicht - ab. Obwohl derzeit die Sicherheitsvorkehrungen für den US-Grand-Prix neu ausgearbeitet und verschärft werden, äußerten in Monza Fahrer wie David Coulthard, Jenson Button, Ralf und Michael Schumacher ihre Zweifel bezüglich der Gewährleistung der Sicherheit.

Diese versucht George gegenwärtig zu zerstreuen. "Der Indianapolis Motor Speedway hat für jedes der ausgetragenen Motorsportveranstaltungen umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen und Pläne, welche zusammen mit den zuständigen Bundesbehörden und der örtlichen Regierung und den Vertretern abgestimmt werden. Gegenwärtig wird eine komplette Neubeurteilung und Überarbeitung dieser Pläne durchgeführt.?

So hat man bereits jetzt schon beschlossen, dass keine Fahrzeuge im Umkreis von 100 Metern des Indianapolis Motor Speedway abgestellt werden dürfen und die Besucher - im letzten Jahr waren es schätzungsweise 250,000 - Sicherheitskontrollen unterzogen werden. Regenschirme, sperrige, große Gegenstände wie zum Beispiel Kühlboxen, sowie Rucksäcke sollen die Fans nicht mit auf die Tribünen nehmen dürfen heißt es.

Wenngleich bei allen Fahrern derzeit sicherlich ein mulmiges Gefühl bei dem Gedanken, in Amerika in Kürze ein Rennen zu fahren, vorherrscht, so sprachen sich unlängst Teamverantwortliche wie Niki Lauda, Dr. Mario Theissen, Frank Williams, Gerhard Berger, um nur einige zu nennen, für das Rennen aus. Sollte es in den nächsten vierzehn Tagen irgendwelche militärischen Aktionen der USA gegen Länder, die man in direkte oder indirekte Verbindung mit den Anschlägen der letzten Woche bringt geben, so wird das Rennen sowieso nicht stattfinden, davon gehen alle aus. Ob dann auch das Rennen in Japan stattfinden wird, gilt in solch einem Fall ebenfalls als äußerst fraglich. Zum einen weil niemand die Entwicklung der weltpolitischen Situation im Falle eines Militärschlages vorhersehen kann, zum anderen weil die Teams gegenwärtig alle Hände voll zu tun haben, um das Equipment für Amerika vorzubereiten und auf den Weg dorthin zu schicken. Allein das digitale Fernsehen benötigt 3 Jumbojets um seine Sendezentrale zu verfrachten. Gegenwärtig geht es der Formel 1 nur darum, dass man das benötigte Equipment in Form der Boxenausstattung, Boliden et cetera gen Amerika verfrachtet. Anschließend wir man die weitere Entwicklung abwarten und dann im letzten Moment entscheiden, ob man die Reise antritt oder nicht.