• 18.02.2009 09:50

  • von Stefan Ziegler

Tomczyk: "Die Formel 1 muss weitergehen"

FIA-Vizepräsident Hermann Tomczyk sieht den Automobil-Weltverband nach wie vor in der Pflicht, die Formel 1 in die Zukunft zu dirigieren

(Motorsport-Total.com) - Der Automobil-Weltverband FIA unter dem Vorsitz von Präsident Max Mosley gibt die Rahmenbedingungen für ihre Rennserien vor, welchen sich auch die Formel 1 fügen muss. Teams, Fahrer und Fans mögen mit den Entscheidungen der FIA nicht immer unbedingt einverstanden sein, dennoch braucht jeder Sport eine oberste Regulierungsbehörde. So könnte sich FIA-Vizepräsident Hermann Tomczyk eine Formel 1 ohne Beteiligung der FIA nur schwerlich vorstellen und plädiert für ein Miteinander.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen, Lewis Hamilton, Fuji, Fuji Speedway

Start frei: Hermann Tomczyk spricht sich für das Miteinander in der Formel 1 aus

"Ohne die FIA wäre die Formel 1 undenkbar - es gäbe ein Hauen und Stechen", sagte Tomczyk gegenüber 'Spox.com'. "Der Einsatz aller Beteiligten ist so hoch, dass es logischerweise unterschiedliche Interessen gibt. So unterschiedliche sogar, dass es ohne eine neutrale Regelungsstelle wie die FIA überhaupt nicht funktionieren würde. Man sollte also froh sein, dass es eine starke FIA gibt."#w1#

FIA und FOTA kümmern sich um die Zukunft

Formel-1-Chef Bernie Ecclestone ist die FIA allerdings zuweilen ein Dorn im Auge, mischt sie sich doch in "seinen" Sport ein und bringt das Konzept des Briten durch neue Regelungen und Änderungen durcheinander. Tomczyk zeigte Verständnis für Ecclestone: "Es ist doch klar, dass er es nicht so toll findet, wenn seine Bereiche tangiert werden. Das muss man aber relativieren. Es geht ja auch immer um ein gegenseitiges Austesten der Möglichkeiten."

"Man vergisst oft, was die FIA alles für die Formel 1 getan hat." Hermann Tomczyk

"Letztlich ist eins entscheidend: Die Formel 1 muss weitergehen. Ich hoffe, dass diese Botschaft mittlerweile bei allen angekommen ist", hielt Tomczyk fest und erläuterte: "Man vergisst oft, was die FIA alles für die Formel 1 getan hat. Nehmen wir die Sicherheit. Ich erinnere mich noch an die Zeiten, an denen Tote an der Tagesordnung waren. Damals war es verpönt, dass die FIA so große Auslaufzonen wollte. Davon spricht heute niemand mehr."

Gesprochen wird in der Formel 1 derzeit ohnehin mehr denn je, haben sich die Rennställe im vergangenen Jahr doch zur Teamvereinigung FOTA zusammengeschlossen, um konstruktiv an der Zukunft der Rennserie mitzuwirken. Tomczyk sieht diese Entwicklung durchaus in einem positiven Licht: "Es ist doch einfacher, wenn Teams mit einer Stimme sprechen, als dass man mit jedem einzelnen reden muss", meinte der FIA-Vizepräsident.

Krise als Katalysator der Kostensenkung

"Wenn in der momentanen wirtschaftlichen Lage nicht jeder verstanden hat, dass es um etwas ganz anderes geht als um Macht, dann tut es mir leid. Wir haben nicht nur eine Krise. Wir hatten in der Formel 1 auch eine Entwicklung, die ein Ende haben musste. Jetzt geht es darum, so schnell wie möglich den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden", sagte Tomczyk. Eben jene Basis soll durch das neue Reglement sowie die Einsparungspläne gelegt werden.

"In der Formel 1 sollte jeder mitmachen können, der möchte." Hermann Tomczyk

"Die Reformen wären sowieso gekommen, die Wirtschaftkrise hat die Sache jedoch beschleunigt", kommentierte Tomczyk die besonderen Umstände dabei und erläuterte, warum die FIA mit Nachdruck auf einen kostengünstigeren Sport drängt: "In einem Hightech-Geschäft wie der Formel 1 sollte jeder mitmachen können, der möchte, und nicht nur millionenschwere Großkonzerne", meinte Tomczyk und ging näher auf die Vorstellungen der FIA ein.

"Wir müssen also zu einer Budgetgröße kommen, bei der sich jedes Team durch TV-Gelder und Sponsoren refinanzieren kann. Von diesem Optimum sind wir aber noch ein ganzes Stück entfernt", sagte Tomcyzk abschließend, für den die Einführung eines Einheitsmotors durchaus möglich gewesen wäre. "Welcher Motor in den Autos arbeitet, dafür interessiert sich nur eine Minderheit der Zuschauer. Ein Einheitsmotor wäre für mich kein K.O.-Kriterium für die Formel 1 gewesen."

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