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Todt: Würde gerne mal den Ferrari testen
Ferrari-Rennleiter Jean Todt über geheime Wünsche, warum er immer zweifelt, ob Ferrari Erfolg haben wird und über Schumacher
(Motorsport-Total.com) - Für viele Experten ist Jean Todt der beste Teamchef in der Formel 1. Er hat aus Ferrari, einem Haufen italienischer Motorsportchaoten eine disziplinierte und siegreiche Formel-1-Mannschaft geformt. Für den kleinen französischen Teamdirigenten ist Ferrari aber immer noch kein perfektes Formel-1-Team: "Selbst heute plagen mich Zweifel, ob wir unseren Erfolg wiederholen können", verrät Todt der 'Welt am Sonntag'. "Ferrari ist auch 2002 wieder Mitfavorit auf den Titel, aber ob wir Weltmeister werden können, müssen wir trotz aller vorhandenen Fähigkeiten wieder beweisen. Ich hatte und habe immer Zweifel, ob das, was wir bei Ferrari machen, der richtige Weg ist."

© xpb.cc
Todt jubelt über den Saisonauftaktsieg von Ferrari in Melbourne
Jean Todt beschreibt sich nicht als Optimist und auch nicht als Realist. Er sei einfach nur ein vorsichtiger Mensch und das bedeutet eben, dass er sich nicht in zu großer Zuversicht übt. Auf wen sich Todt aber 100-prozentig verlassen kann, steht für Todt fest: Michael Schumacher. "Michael ist immer noch unverbraucht, was seine Motivation, seine Leidenschaft, Rennen zu fahren, betrifft", so Todt. "Er lässt sich von nichts ablenken oder stören und er ist heute mehr denn je ein Maßstab für Ferrari. Wenn er mit unserem Auto keine Rennen gewinnen könnte, würde das bedeuten, dass Ferrari nicht konkurrenzfähig ist."
Für den "kleinen Napoleon", wie er oftmals liebevoll genannt wird, ist Michael Schumacher "Teil meiner eigenen Familie": "Er ist sehr wichtig für mich. Was ihn betrifft, betrifft auch gleichzeitig mich. Das hat nicht nur mit unserem Job bei Ferrari zu tun. Es ist eine Verbindung, die darüber hinaus weitergehen wird." Und Schumacher ist in den Augen Todts bei Ferrari ein besserer Rennfahrer geworden: "Weil er heute viel entspannter ist als früher und bei uns eingebunden ist wie in eine Familie, die ihn liebt und verehrt. Er kann sich mit seiner ganzen Energie auf die Arbeit mit dem Auto und dem Team konzentrieren."
Jean Todt ist früher selbst Rennen gefahren und auch heute würde er gerne wie Niki Lauda sein eigenes Formel-1-Auto testen, wie er verrät: "Sehr gerne, aber ich würde das gegenüber dem Team für respektlos halten, weil ich meine Leute auffordern müsste, nur um mir eine Freude zu machen, viel wichtigere Aufgaben liegen zu lassen und sehr viel unnötige Zeit zu opfern. Es gibt bei Ferrari mehr zu tun, als für Monsieur Todt ein Formel-1-Auto zu präparieren."

