• 03.10.2004 11:01

  • von Fabian Hust

Todt: "Wir halten Augen und Ohren offen"

Ferrari-Rennleiter Jean Todt erklärt, wie er Ferrari auf dem Erfolgskurs halten möchte und wie er die Zeit nach Schumacher plant

(Motorsport-Total.com) - In diesem Jahr konnte sich Ferrari zum sechsten Mal in Folge den Konstrukteurstitel sichern und zum fünften Mal in Folge mit Michael Schumacher Fahrerweltmeister werden. Interessant ist, dass Michael Schumacher seit seinem Titelgewinn keinen Sieg mehr einfahren konnte, bei den letzten beiden Rennen sprang Teamkollege Rubens Barrichello ein und holte sich den Sieg.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Rennleiter Jean Todt achtete auf "Misstöne" bei Ferrari

Doch wie möchte Ferrari-Rennleiter Jean Todt sicherstellen, dass sein Team auch in den kommenden Jahren so unglaublich erfolgreich sein wird? "Wir halten Augen und Ohren offen. Ich betrachte jeden Tag, jede Stunde das Gesamtbild Ferrari und achte auf jeden Ton, der mir nicht geheuer vorkommt, um im Notfall sofort zu reagieren", so der Franzose in einem Interview mit der 'Welt am Sonntag'.#w1#

Auch die Situation um Michael Schumacher beobachte er "sehr genau": "Im Moment gibt es noch keine Entscheidung. Ich weiß nur, dass Michael sehr motiviert ist, ein absolut wichtiger Mann für Ferrari ist und dass er sich nicht gut fühlt, wenn er mal zwei Wochen nicht im Rennwagen gesessen hat. Das bedeutet: Er liebt seinen Beruf sehr. Aber wer weiß, was in zwei Jahren ist."

Ende der Formel-1-Saison 2006 werden die Verträge mit Michael Schumacher und Rubens Barrichello auslaufen und auch wenn der Deutsche derzeit noch nicht absehen kann, wann er seinen Helm an den Nagel hängen wird, hat Ferrari seinen Rücktritt auf der Rechnung: "Wir müssen bei Ferrari auf alles vorbereitet sein, wenn wir, was unsere Aufgabe ist, den Erfolg von Ferrari auch in Zukunft absichern wollen."

Aus diesem Grund beobachtet der 58-Jährige den Fahrermarkt ganz genau: "Es gibt eine ganze Menge Fahrer, die wir konstant beobachten. Einen aus dieser Gruppe herauszugreifen wäre falsch, weil das nur unsere Optionen und Überlegungen einengen würde. Fakt ist: Mit Michael und Rubens hat Ferrari mindestens bis Ende 2006 zwei absolute Top-Fahrer."