Todt: Nur neun Teams wären "keine Katastrophe"

Kein Bedarf für ein drittes Auto: FIA-Präsident Jean Todt glaubt, dass auch ein kleines Formel-1-Feld für spannende Rennen sorgen kann

(Motorsport-Total.com) - Was bei den Rennen in Austin und Sao Paulo zunächst vorübergehend der Fall war, könnte in der Saison 2015 in der Formel 1 zum Dauerzustand werden: Ein Starterfeld mit nur 18 Autos. Denn das Ende von Marussia ist durch den bevorstehenden Verkauf des Teameigentums praktisch besiegelt, und auch die Suche nach einem Käufer für Caterham gestaltet sich schwierig. FIA-Präsident Jean Todt kann jedoch auch mit einem Feld von weniger als 20 Autos leben.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Jean Todt sieht trotz schrumpfender Felder keinen aktuen Handlungsbedarf Zoom

"Wir können auch mit neun Teams fahren, das wäre keine Katastrophe", wird Todt von 'Autosport' zitiert. "Ich erinnere mich, dass in der MotoGP nur 16 Motorräder gefahren sind und es trotzdem gute Rennen gab", führt der Präsident des Automobil-Weltverbands als Beispiel an. "Denn es gibt an der Spitze mehr Action als hinten im Feld."

Auch von dem Plan, die großen Teams zum Einsatz eines dritten Autos zu verpflichten ist die FIA mittlerweile abgerückt, nachdem offenbar wurde, dass dies in den Verträgen mit den Teams doch nicht rechtlich wasserdicht geklärt ist.

Den wahrscheinlichen Verlust von Marussia und Caterham tut Todt als eine Art natürliche Entwicklung ab. "Das ist Teil der Formel-1-Geschichte. Es gibt Teams, die schon ewig hier sind, Teams die von Herstellern unterstützt werden, die kommen und gehen, sowie kleine Teams", führt Todt aus.

Der 68-Jährige stellt jedoch klar: "Ich bin nicht glücklich darüber, dass Marussia und Caterham Probleme haben. Ich fühle mit ihnen, aber so etwas ist immer schon passiert." Außerdem würde das Starterfeld der Formel 1 durch den im übernächsten Jahr geplanten Einstieg des US-amerikanischen Haas-Teams wieder anwachsen "2016 kommt ein Team hinzu. Im schlimmsten Fall haben wir also neun Teams und 2016 dann zehn", so Todt.


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Nachdem aber auch einige andere Teams, namentlich Lotus, Sauber und Force India um das wirtschaftliche Überleben kämpfen, sieht der FIA-Präsident Handlungsbedarf. "Wir müssen vielleicht eine Ausschreibung für eines oder mehrere Teams machen. Wir wollen Teams und Sponsoren anlocken, und deshalb müssen wir versuchen, die Kosten zu reduzieren", sagt Todt. Konkrete Maßnahmen zu diesem Ziel, sind die Beteiligten allerdings bisher schuldig geblieben.