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Todt lässt Barrichello im Guten zu Honda ziehen

Nach sechs gemeinsamen Jahren wünscht Ferrari-Teamchef Jean Todt dem scheidenden Barrichello alles Gute für dessen Zukunft bei Honda

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich wäre Rubens Barrichellos Ferrari-Vertrag noch bis Ende 2006 gelaufen, doch als er von seinem Landsmann und BAR-Honda-Sportchef Gil de Ferran auf eine mögliche Zusammenarbeit angesprochen wurde, bat er in Maranello um eine vorzeitige Freigabe. Teamchef Jean Todt erteilte diese - und wollte im Gegenzug nicht einmal eine Ablösesumme dafür kassieren.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher, Jean Todt und Rubens Barrichello

Schumacher und Jean Todt müssen künftig ohne Barrichello auskommen

Dies zeigt trotz der einen oder anderen Krise, die es in den sechs gemeinsamen Jahren gewiss gegeben hat, dass die Scheidung zwischen Barrichello und Ferrari mehr oder weniger friedlich erfolgt ist. Nach dem Rennen in Shanghai betonte Todt dies noch einmal: "Ich wünsche Rubens alles Gute", erklärte er. "Ich mag ihn. Wie wichtig Ferrari für ihn war? Ich denke, es hat für beide Seiten gut funktioniert. Rubens hat einen guten Job gemacht."#w1#

"Er ist ein sehr guter und talentierter Fahrer, sehr konzentriert und stark im Kopf. Letzteres ist wahrscheinlich einer der wichtigsten Punkte, aber Ferrari hat ihn diesbezüglich auch sensationell unterstützt", fügte der Franzose an. Was Barrichello für ihn geleistet hat, war schließlich auch nicht von schlechten Eltern: neun Siege, elf Pole Positions und 15 schnellste Rennrunden.

Doch wenn Todt seinem Ex-Schützling alles Gute wünscht, meint er dies wohl nur zum Teil ernst, schließlich möchte er in erster Linie mit Ferrari an die Spitze der Formel 1 zurückkehren. Auf eine entsprechende Frage eines Journalisten entgegnete er jedoch schnippisch: "Man muss wissen, wie einflussreich man ist oder nicht. Ich hätte kein Problem damit. Meine Aufgabe ist es, das Beste aus Ferrari herauszuholen. Wie soll ich bitte beeinflussen, ob Rubens mit Honda Weltmeister wird?"