powered by Motorsport.com
  • 01.06.2001 12:12

  • von Fabian Hust

Todt gibt zu: Sauber/Prost müssen pro Ferrari stimmen

Wenn es um wichtige Abstimmungen geht, müssen Sauber und Prost sich der Meinung Ferraris anschließen

(Motorsport-Total.com) - Wenn es um wichtige Entscheidungen in der Formel 1 geht, zählt jede Stimme. In der Königsklasse des Motorsports haben sich dabei gewisse Bündnisse gebildet, die schon seit langem Tradition haben, so zum Beispiel zwischen den britischen Teams wie Williams und McLaren. McLaren-Teamchef Ron Dennis hatte sich vor kurzem darüber beschwert, dass Erzfeind Ferrari bei diesen Abstimmungen nun mehr "Stimmgewalt" habe, weil man mit Sauber und seit dieser Saison zusätzlich noch mit Prost zwei Kundenteams habe, die die Motoren von Ferrari aus dem Vorjahr einsetzen und sich bei Abstimmungen auf die Seite von Ferrari schlagen. Ferrari-Rennleiter Jean Todt hat in einem 'Autocar'-Interview die Befürchtungen von Ron Dennis nun bestätigt.

Titel-Bild zur News: Jean Todt (Ferrari)

Jean Todt gibt das zu, über was sich Ron Dennis schon lange beschwert

Demnach hegt Ferrari nicht wie McLaren einen mündlichen Zusammenhalt, bestimmte Dinge sind in den Motorenverträgen mit Sauber und Prost sogar schriftlich fixiert, wie Jean Todt zugibt: "Prost und Sauber können nicht für etwas stimmen, das sich gegen die Richtung stellt, in der wir glauben, dass sich der Sport entwickeln sollte. Wenn wir zum Beispiel über den Wechsel zu 2-Liter V8-Motoren reden, dann können sie nicht gegen uns argumentieren."

Nach Aussage des Franzosen haben Prost und Sauber dennoch gewisse Meinungsfreiheiten: "Wenn es zum Beispiel um die Kosten geht, dann würden wir sie zum Beispiel nie bitten, uns ihre Finanzen bekannt zu geben - das ist ihre Sache. Es hängt immer davon ab, über was wir uns unterhalten. Bei manchen Dingen müssen sie uns folgen, bei anderen Dingen ist es ihre Entscheidung."

Sauber und Prost kosten die Ferrari-Motoren aus dem Vorjahr also mehr als die geschätzten 40 Millionen Mark pro Jahr. Jean Todt ist jedenfalls mit den Partnerschaften zufrieden und findet, dass die Teams dank Ferrari-Power gut vorne mithalten können: "In Österreich kamen sechs Ferrari-Fahrzeuge in den Top 9 oder Top 10 ins Ziel. Ich denke, dass das ein gutes Ergebnis ist."