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Todt fordert Einsparungen von "30, 40 Prozent"
FIA-Präsident Jean Todt fordert die Formel-1-Teams zum Umdenken und zu einem strengen Sparkurs auf: Die Rennbudgets sollen bald erheblich reduziert werden
(Motorsport-Total.com) - Millionenbeträge für Sekunden-Bruchteile. Damit soll bald Schluss sein. Denn FIA-Präsident Jean Todt hat die Rennställe der Formel 1 dazu aufgefordert, ihre Gürtel deutlich enger zu schnallen. Die Budgets der Teams sollen in naher Zukunft fast auf die Hälfte reduziert werden. Das ist der Plan von Todt, wie er ihn am Rande des Großen Preises von Spanien in Barcelona den Medien vorstellte.
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FIA-Präsident Jean Todt will, dass die Teams wesentlich an Personal abbauen Zoom
Todt erklärt: "Wir wollen die Kosten reduzieren. Denn wir wissen: Die Gesamtkosten liegen zwischen 100 und 400 Millionen Euro." Doch von einem solchen Jahresbudget wollen sich die Teams nur sehr ungern verabschieden: "Der Vorschlag, mit dem man sich offenbar arrangieren könnte, sieht vor, die Ausgaben um zwei Millionen zu kürzen. Und das ist lächerlich", sagt Todt. Ihm geht das nicht weit genug.
Seine Antwort auf diesen Ansatz: "Wenn wir uns über einen Sparkurs unterhalten, dann sollten wir in der Größenordnung von 30, 40 Prozent denken. Was können wir also tun? Nun, wir von der FIA werden unseren Input geben, doch ich erwarte auch Vorschläge von den Teams", sagt der frühere Ferrari-Teamchef. "Hoffentlich gibt es dort vernünftige Leute, sodass wir mit einer sinnvollen Lösung aufwarten können."
Ein Hauptgrund für die hohen Budgets in der Formel 1 sind laut Todt die Personalzahlen. "Die Teams haben einfach zu viele Angestellte", meint er und fügt hinzu: "Bei der Formel-3-EM in Pau haben wir uns einen Film über Fangio und Co. angesehen. Damals bestand ein Rennstall aus zehn Leuten, vielleicht 20 oder 30. Klar: Die Zeiten ändern sich. Das müssen wir einfach akzeptieren", so Todt.
Trotzdem sei der aktuelle Umfang eines Formel-1-Rennstalls schlicht zu groß. "Es gilt, die richtige Balance zwischen 800 oder 1.000 und 20 oder 30 Angestellten zu finden. Denn was kostet dich Geld? Es ist die Anzahl deiner Angestellten. Das ist ein großer Posten", sagt der Präsident des Automobil-Weltverbands. "Auch das Testen ist teuer." Gleiches gelte für das Entwickeln neuer Anbauteile.
Kommt womöglich schon bald eine Beschränkung auf eine bestimmte Zahl von Update-Paketen? Nicht ausgeschlossen. "All das analysieren wir gerade", sagt Todt. "Es geht um die Frage: Was sind die größten Geldfresser in deinem Budget? Darum müssen wir uns kümmern." Und das könnte schon bald geschehen: Der 30. Juni 2014 ist ein Stichtag für die Deponierungen von Regeländerungen für 2015...