• 14.09.2004 13:01

  • von Fabian Hust

Todt: "Ein sehr wichtiger Sieg"

Ferrari-Rennleiter Jean Todt blickt noch einmal auf Monza zurück und freut sich bereits auf das Formel-1-Debüt in China

(Motorsport-Total.com) - Während Michael Schumacher in den Italien-Grand-Prix auf Reifen für trockene Bedingungen startete ging Teamkollege Rubens Barrichello mit Intermediates in das Rennen, was sich nur in der ganz frühen Anfangsphase des Rennens als Vorteil herausstellte, sich unter dem Strich aufgrund des notwendig gewordenen frühen ersten Stopps als Nachteil herausstellte: "Das war die Wahl der Fahrer", so Ferrari-Rennleiter Jean Todt. "Keiner der Fahrer war sich sicher, was die beste Wahl ist. Sie trafen verschiedene Entscheidungen und schlussendlich hat dies in Bezug auf das Endergebnis keinen Unterschied ausgemacht."

Titel-Bild zur News: Barrichello, Montezemolo, Todt, Schumacher und Badoer

Rennleiter Jean Todt inmitten seiner "Familie Ferrari"

In den Augen des Franzosen war es "sehr wichtig" gewesen, dass Rubens Barrichello dieses Rennen gewonnen hat, nachdem Michael Schumacher in diesem Jahr schon zwölf Rennen hatte für sich entscheiden können: "Das ist für alle wichtig. Das ist gut für den Geist. Es ist sehr hart, wenn man immer knapp dran ist, Erster zu werden, aber du deinen Teamkollegen vor dir hast. Das ist eine gute Vitamin-Injektion."#w1#

In den Augen von Rubens Barrichello war 2004 die beste Formel-1-Saison, die Ferrari je hatte. Todt stimmt da nur halb zu: "Ja, aber 2002 war auch keine schlechte Saison, oder? Wir haben 15 von 17 Rennen gewonnen, holten nach dem alten Punktesystem 221 Zähler, ich denke also, dass dies eine außergewöhnliche Saison war. Vielleicht ist diese Saison spektakulärer. Wir haben noch drei Rennen zu fahren, wir müssen also einmal die Situation zum Schluss abwarten."

Wer weiß, vielleicht dominiert Ferrari in Shanghai noch mehr als in Monza, ist so überlegen wie in Budapest, wo man erstmals einen neuen Reifentyp einsetzte, der die "Roten" auf Anhieb deutlich schneller machte: "Wir testen sie in dieser Woche, ob wir sie einsetzen können wir aus diesem Grund jetzt noch nicht sagen. Wir werden auch ein paar Aerodynamik-Teile in Mugello ausprobieren, für das 2005er-Programm haben wir bereits in Fiorano getestet."

Auf das kommende Rennen in Shanghai freut sich der 58-Jährige bereits: "Ich war bei der Eröffnung der Strecke in Shanghai, weil wir auch unseren Showroom eröffnet haben. Es ist einfach unglaublich, was sie dort hingestellt haben. Das letzte Mal war ich davor vor 15 Jahren für die Paris-Moskau-Peking-Rallye in China, als ich für eine andere Firma gearbeitet habe. Die Entwicklung von China ist einfach unglaublich."

"Was Ferrari betrifft, so produzieren wir über 4.500 Autos. In diesem Jahr werden rund 50 in China verkaufen und wir hoffen, dass es kommendes Jahr 100 sein werden. Wir haben gerade eine Lizenz mit China abgeschlossen, bevor wir China mit den USA vergleichen können - die 30 Prozent unseres Marktes ausmachen - wird es noch eine Weile dauern, aber Lände wie China, Russland und Indien haben definitiv großes Potenzial und sie könnten die Länder Zukunft sein."