Titel-Showdown: Dennis setzt auf Hamilton

Ron Dennis sieht auf dem Weg zum WM-Titel Stolpersteine für Lewis Hamilton, glaubt aber an seinen ehemaligen Schützling - Nigel Mansell glaubt an faires Finale

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton oder Nico Rosberg: Wer setzt sich am Sonntagabend gegen 18:45 Uhr Ortszeit in Abu Dhabi die sprichwörtliche Krone auf und lässt sich als Formel-1-Weltmeister der Saison 2014 feiern? Hamilton hat das Plus von 17 Punkten Vorsprung auf seiner Seite. Rosberg hat den Vorteil der Pole-Position, gleichzeitig aber den Nachteil, auf Unterstützung angewiesen zu sein. Kommen die beiden Mercedes-Piloten so ins Ziel wie sie in der Startaufstellung stehen, ist Hamilton mit drei Punkten Vorsprung auf Rosberg Champion.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Ron Dennis

2008 wurde Lewis Hamilton bei McLaren unter Ron Dennis Weltmeister Zoom

Der Showdown im Titelkampf der beiden Mercedes-Piloten wird mit Spannung erwartet. Für Ron Dennis ist die Saison 2014 allerdings nur in zweiter Linie eine Fahrerweltmeisterschaft. "Es gibt mindestens acht Fahrer, die mit einem Mercedes gewinnen würden", meint der McLaren-Boss gegenüber 'Sky Sports F1' und spricht damit die haushohe Überlegenheit des F1 W05 im Vergleich zu den Boliden der Konkurrenzteams an.

So kommt Dennis zum Schluss: "Die Meisterschaft wird zwischen den beiden Fahrern entschieden, die in den Genuss kommen, derart konkurrenzfähig zu sein." Einen persönlichen Favoriten hat der Mann, unter dessen Regie Formel-1-Legenden wie Niki Lauda, Alain Prost und Ayrton Senna WM-Titel an Land zogen, durchaus - und dieser ist keine Überraschung: "Offen gesagt glaube ich, dass Lewis die Weltmeisterschaft gewinnen wird."

Die Krux der doppelten Punkte

Doch auch Dennis weiß, dass für den ehemaligen McLaren-Piloten Hamilton auf dem Weg zum zweiten WM-Titel nach 2008 noch viel passieren kann. "Es gibt die doppelten Punkte", wirft der McLaren-Boss ein mögliches Hindernis in den Raum. Gäbe es beim Grand Prix von Abu Dhabi wie bei jedem anderen Rennen 25 Punkte für den Sieg, 18 für Platz zwei, 15 für Platz drei und so weiter, dann würde Hamilton im Falle eines Sieges von Rosberg ein sechster Platz genügen, um sich den WM-Titel mit Punktegleichstand dank der höheren Anzahl Saisonsiege zu sichern. Weil es aber am Sonntag einmalig doppelte Punkte gibt (50 für den Sieger, 36 für Platz zwei, 30 für Platz drei und so weiter), reicht dem Briten bei seinem Sieg seines Teamkollegen schon ein dritter Platz nicht mehr.

Doch die doppelten Punkte sind nicht das einzige Hindernis auf dem Weg zum zweiten Hamilton-Titel nach 2008. "Er kann die Weltmeisterschaft durch Umstände verlieren, die er nicht kontrollieren kann", mahnt Dennis und spricht damit die in diesem Jahr nicht immer hundertprozentig gegebene Zuverlässigkeit des Mercedes an. Vielleicht sogar eine teaminterne Kollision wie zuletzt beim Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps?


Fotostrecke: Dramatische WM-Entscheidungen

Ernsthaft Sorgen macht sich der ehemalige Hamilton-Mentor nicht. "Ich glaube, dass er ruhig und konzentriert genug ist. Keiner der beiden hat die Eltern mitgebracht. Beide konzentrieren sich auf ein sauberes Rennen und darauf wird es ankommen", ist Dennis von einem fairen Titel-Showdown zwischen Hamilton und Rosberg überzeugt.

Mansell glaubt an faires Finale

Nigel Mansell, der in der Formel-1-Saison 1992 mit dem Williams-Renault FW14B - einem ähnlich überlegenen Auto, wie es Hamilton und Rosberg in diesem Jahr an der Hand haben - den WM-Titel gewann, stimmt Dennis zu. "Jeder fragt sich, was wohl in der ersten Kurve passieren wird. Meiner Meinung nach sind Nico und Lewis zwei saubere und großartige Fahrer. Ich wäre sehr überrascht, wenn da etwas passiert", twittert Mansell weniger als 24 Stunden vor dem großen Showdown.

Lewis Hamilton, Nico Rosberg

Jeder ist sich selbst der Nächste: Hamilton und Rosberg vor dem Showdown Zoom

Abschließend hat der Weltmeister des Jahres 1992 und Publikumsliebling noch einen Rat für die beiden diesjährigen Titelkandidaten parat: "Du kannst im Leben nicht das kontrollieren, was andere tun. Du kannst aber selbst dein Bestes geben. Dann spielt es keine Rolle, du wirst gewinnen."