• 28.07.2006 16:06

  • von Inga Stracke

Theissen: "Zwei Deutsche Grand Prix' waren Luxus"

Der BMW Motorsport Direktor im Exklusiv-Interview über das Freie Training auf dem Hockenheimring und die geplante Rotation des Deutschland-Grand-Prix'

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Der erste Trainingstag ist gelaufen, das Wetter war ja heute sehr instabil gewesen. Erst hat es ein bisschen geregnet, dann war es sehr heiß. Wie fällt ihr Fazit des ersten Tages aus?"
Mario Theissen: "So heiß war es gar nicht, gestern war es super heiß. Darauf hatten wir uns eingestellt. Aber heute war das Wetter doch anders, vor allem am Vormittag. Es war um sechs bis sieben Grad kühler als gestern. Am Nachmittag kam dann noch ein Regenschauer hinzu, der uns die erste halbe Stunde praktisch genommen hat. Es gab durch das Wetter also schon einen Einfluss."

Titel-Bild zur News: Mario Theissen

Mario Theissen versteht, dass es nur noch ein Rennen in Deutschland geben kann

"In der Summe bin ich mit dem ersten Tag zufrieden. Wir hatten in der ersten Stunde am Morgen Schwierigkeiten, die richtige Abstimmung zu finden. Insbesondere Robert, der diese Arbeit zu leisten hat, war mit der Abstimmung nicht zufrieden. Weder der weiche noch der harte Reifen passte richtig dazu. Es ist dann wohl in der Pause zwischen den beiden Einheiten gelungen, die richtigen Kniffe anzuwenden und die Abstimmung in die richtige Richtung zu verändern. Am Nachmittag lief es deutlich besser. Fahrer-Kommentar positiv, Daten-Analyse positiv und die Rundenzeit hat dann auch gepasst."#w1#

Frage: "Wie lautet das Ziel für morgen für die Qualifikation?"
Theissen: "Das Ziel ist immer das gleiche, wir müssen schauen, dass wir beide Autos in den dritten Durchgang, also unter die ersten Zehn zu kommen."

Frage: "Es gibt gerade hier heiße Diskussionen über diese Dämpfer, wie ist dann genau der Stand der Dinge, Renault hatte ja Protest eingelegt und bekam daraufhin recht, es könnte sich aber auch alles wieder umkehren..."
Theissen: "Ja, das habe ich auch gehört, es gibt wohl eine Mitteilung der FIA, wonach sie diese Entscheidung anfechten. Aber auf diesem Gebiet bin ich kein Experte. Vor allem bin ich nicht immer mit den aktuellsten Nachrichten versorgt, die scheinen sich ja im Stundenrhythmus zu überschlagen. Da bitte ich darum, bei der FIA nachzufragen."

Frage: "Kommen wir zu einem anderen Thema, die Streckenbetreiber vom Nürburgring und vom Hockenheimring haben sich darauf geeinigt, dass man die Rennen alternierend stattfinden lassen möchte, um Kosten zu sparen. Wie ist ihre Meinung dazu, in Zukunft nur noch ein Rennen in Deutschland zu haben?"
Theissen: "Wir haben es natürlich als deutscher Hersteller und auch wegen der Fans sehr genossen, in Deutschland zwei Rennen zu haben. Wir waren uns aber auch immer darüber im Klaren, dass dies ein gewisser Luxus ist. Man musste einfach realistisch sein, dass wenn neue Rennen wie China hinzukommen, die eine ganz neue Dimension erschließen, dann ist dies einfach mehr wert, als ein zweites Rennen im Umkreis von 250 Kilometern zu haben. Und wenn dann selbst die Organisatoren für eine solche Alternierung plädieren, dann stützen wir dies als wirtschaftlich vernünftige Lösung."