Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Theissen wollte Kubica schon 2006 im Rennen sehen
BMW bestreitet, dass man Jacques Villeneuve von Anfang an demontieren wollte, Robert Kubica sollte jedoch unbedingt eine Rennchance bekommen
(Motorsport-Total.com) - Seit der Trennung zwischen Jacques Villeneuve und dem BMW Sauber F1 Team wurde in der Öffentlichkeit einiges an Schmutzwäsche gewaschen, dabei hatte BMW Motorsport Direktor Mario Theissen keineswegs vor, den Weltmeister von 1997 zu demontieren. Jedoch habe man von Anfang an die Absicht gehabt, auch Robert Kubica noch in diesem Jahr im Rennen zu evaluieren.

© xpb.cc
Mario Theissen (rechts) war mit Jacques Villeneuves Leistungen zufrieden
Der Pole hatte sich zu Saisonbeginn mit überragenden Freitagsleistungen für Grand-Prix-Einsätze aufgedrängt, weshalb in München die Idee entstand, ihn hinsichtlich der nächsten Saison möglichst früh zu befördern. Geplant war zunächst kein vollwertiger Fahrerwechsel, doch als Villeneuve von der ihm drohenden Rotation Wind bekam, fühlte er sich in seinem Stolz so gekränkt, dass er der Formel 1 sofort den Rücken zukehrte.#w1#
Kubica war von Anfang an für Renneinsätze vorgesehen
Theissen bedauert dies, steht aber zu seinem Handeln: "Mir war klar, dass wir irgendwann während der Saison Robert ausprobieren sollten", erklärte er gegenüber 'Autosport'. "Es hätte keinen Sinn gemacht, Nick (Heidfeld; Anm. d. Red.) aus dem Auto zu nehmen, denn er hat ja bereits einen Vertrag für nächstes Jahr. Als ich sagte, dass wir an nächstes Jahr denken müssen, ging es daher immer um den Platz von Jacques."
Das BMW Sauber F1 Team hatte zu jenem Zeitpunkt zwar noch keine endgültige Entscheidung gegen Villeneuve und pro Kubica für 2007 getroffen, doch im Grunde genommen war jedem Verantwortlichen in München und Hinwil klar, dass man eher auf einen 21-jährigen Star der Zukunft als auf einen 35-jährigen Ex-Weltmeister setzen sollte. Außerdem wollte man wohl nicht Gefahr laufen, den nach Renneinsätzen lechzenden Kubica an die Konkurrenz zu verlieren.
Theissen hatte kein persönliches Problem mit Villeneuve
Mit Villeneuves Leistungen in der laufenden Saison habe die Entscheidung jedoch wenig zu tun gehabt: "Er bekam jede Unterstützung und ich war sehr zufrieden mit seiner Performance", so Theissen. "Er war motiviert und es herrschte eine gute Stimmung im Team. Ich denke, dass wir ein gutes Verhältnis hatten - Jacques zum Team und Jacques zu mir. Was man lesen konnte, dass ich ihn oder das Team ihn nicht mochte, stimmte absolut nicht."
Tatsache ist allerdings auch, dass Villeneuve mit seinen unkonventionellen Methoden und Spezialwünschen bei den Ingenieuren in Hinwil zum Teil Kopfschütteln auslöste. So verlangte er beispielsweise im Gegensatz zu Heidfeld und Kubica eine speziell aufgeraute Oberfläche der Knöpfe am Lenkrad, weil er bei einer glatten Oberfläche angeblich das Gefühl gehabt hätte, zu leicht abrutschen zu können...

