• 10.09.2003 14:24

  • von Marcus Kollmann

Theissen: "Wir werden in Monza stark sein"

Der BMW-Motorsportdirektor über die Chancen in den kommenden Rennen und auf welchen der beiden Titel man es abgesehen hat

(Motorsport-Total.com) - Die Erfolgskurve der 2000 begonnenen Zusammenarbeit zwischen BMW und Williams in der Formel 1 zeigt seit Beginn an kontinuierlich nach oben.

Titel-Bild zur News: Dr. Mario Theissen

Theissen würde sich sehr über den Gewinn der Konstrukteurswertung freuen

Gleich beim ersten Grand Prix der deutsch-englischen Mannschaft konnte man durch Ralf Schumachers in Australien geholten dritten Platz den erfolgreichsten Formel-1-Einstieg eines Motorenherstellers seit 1967 feiern. Darüber hinaus fuhr man insgesamt 14 Mal in die Punkte und beendete die Debütsaison mit 36 Punkten auf Rang drei Konstrukteurstabelle. 2001 ging es weiter aufwärts.

Mit dem Ziel angetreten den dritten Platz in der Markenwertung zu verteidigen und der Spitze näher zu rücken, konnte man am Ende des Jahres über vier Siege, sechzehn Zielankünfte insgesamt und der Etablierung als drittes Top-Team mit 80 Punkten zufrieden sein.

Im dritten Jahr gelang den Weiß-Blauen nicht nur der erste Doppelsieg, sondern auch elf weitere Podiumsplatzierungen standen zu Buche. Am Ende erzielte man mit 92 Punkten den zweiten Platz in der Konstrukteurswertung.

In dieser Saison kam das BMW-Williams-Team zwar zunächst nur langsam in Gang, entwickelte sich dann aber durch kontinuierliche Weiterentwicklung des FW25, des BMW-Motors und der Michelin-Reifen doch noch zum Aspiranten auf die Meisterschaftstitel.

In Ungarn übernahm der Rennstall die Führung in der Konstrukteurswertung, die man nun mit 129 Zählern und damit acht (Ferrari) beziehungsweise vierzehn (McLaren) Punkten Vorsprung auf die direkten Konkurrenten anführt. Mit Juan-Pablo Montoya liegt darüber hinaus auch einer der beiden BMW-Williams-Piloten in der Fahrermeisterschaft im Titelrennen.

BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen rechnet angesichts der gegenwärtigen Situation mit einem "aufregenden Finale" in der Weltmeisterschaft und sieht das Team deutsch-englische Team für die kommenden Rennen gut aufgestellt. "Ich denke, dass wir in Monza stark sein werden und in Indy ebenbürtig mit den anderen sein sollten", erklärte Theissen, der in Suzuka Ferrari für den Favoriten hält, kürzlich gegenüber 'autosport.com'.

Sollte man einen oder sogar beide Weltmeisterschaftstitel am Ende des Jahres feiern können, so hätte man die zu Beginn der mittlerweile bis 2009 verlängerten Zusammenarbeit zwischen BMW und Williams gesteckten Ziele bereits früher erreicht als man es geplant hatte. Wie der Kampf um die Meisterschaften aber schlussendlich ausgehen wird, ist noch immer offen. So könnte man unter Umständen nach den 16 Rennen vielleicht auch mit Platz 2 in beiden Wertungen zufrieden sein müssen. Der Gewinn einer der beiden Titel erscheint derzeit aber realistisch.

"Die Situation hat sich zu unseren Gunsten entwickelt, besonders in der Konstrukteursmeisterschaft, die wir wirklich gerne gewinnen möchten", erklärt Mario Theissen zufrieden und verdeutlicht dabei welcher der beiden Titel Priorität hat. Verständlich, denn für einen Automobilhersteller wie BMW, der sein Know-how auch in der technologisch fortschrittlichsten Autorennserie der Welt unter Beweis stellt, wäre der Herstellerpokal natürlich mehr Wert als der Gewinn der Fahrerwertung, wenngleich man sich darüber auch sehr freuen würde.

Egal welchen Titel man nach dem Japan-Gran Prix aber bejubeln darf, eines verspricht Theissen in Sachen WM-Titel schon jetzt: "Wir werden dafür wie verrückt arbeiten - das gesamte Team."