• 07.06.2008 23:34

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Theissen will die FIA an Bord haben

BMW wünscht sich ein Concorde-Agreement mit Unterstützung der FIA - Mario Theissen relativiert Kritik von Bernie Ecclestone an den Teams

(Motorsport-Total.com) - Wir halten fest: In zwei Meetings am Freitag und Samstag wurde der Prozess in die Wege geleitet, aus dem seit 2006 auf dem Tisch liegenden Verständnismemorandum endlich wieder ein vollwertiges Concorde-Agreement zu formulieren. Wie unsere Leser wissen, gestaltet sich dieser Prozess aber schwieriger als zunächst angenommen.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen

Mario Theissen hofft, dass die FIA das neue Concorde-Agreement unterschreibt

Denn weil die Affäre Max Mosley ihren Schatten über die Verhandlungen wirft und weil die Teams gerne auch im Regelbereich mehr Mitgestaltungsmöglichkeiten hätten, kamen erstmals Spekulationen über eine Piratenserie auf. Bernie Ecclestone will davon auf einmal nichts mehr wissen, es sollen auch keine derartigen Gespräche stattgefunden haben - aber ein Teamchef, der nicht genannt werden möchte, sagte uns: "Dann war Bernie in einem anderen Meeting als ich!"#w1#

Ecclestone beschwerte sich später über die angebliche Unfähigkeit der Formel-1-Rennställe, sich auf einen gemeinsamen Nenner zu einigen, und er machte sie indirekt dafür verantwortlich, dass es weiterhin keine Einigung gibt. Darüber konnte BMW Motorsport Direktor Mario Theissen nur schmunzeln: "Wir haben gestern und heute Morgen ungefähr drei Stunden über das neue Concorde-Agreement gesprochen, aber da hatte ich nicht den Eindruck, dass Bernie denkt, die Teams stehen ihm im Weg!"

Das Meeting am Samstagmorgen sei recht produktiv gewesen, betonte der Deutsche weiter: "Heute haben wir zumindest klar zum Ausdruck gebracht, dass wir hinkommen wollen. Es wird natürlich dauern, bis wir eine gemeinsame Position finden, aber der Wille ist da." Beobachter der Szene gehen davon aus, dass in Europa weitere Gespräche stattfinden werden, denn nach dem Kanada-Trip haben dann alle Teamchefs Zeit, sich mit ihren Vorständen abzusprechen.

Sicher ist, dass im Grunde genommen alles mit der Unterschrift der FIA unter das Concorde-Agreement steht und fällt, denn Mosley ziert sich dagegen - eine Folge eines Machtkampfes mit Ecclestone. Dabei wünscht sich BMW eine Beteiligung der FIA: "Mir wäre es am liebsten, die FIA an Bord zu haben, und zwar in einer durch das Concorde-Agreement definierten Rolle. Aber bevor wir sie fragen können, müssen wir einen Vorschlag auf den Tisch legen", sagte Theissen dazu.

Indirekt bestätigte der Deutsche auch, dass hinter vorgehaltener Hand über die Möglichkeit einer Piratenserie gesprochen wurde, er stellte aber gleichzeitig klar: "Ich sehe das nicht als erste Option." Theissen ist nämlich der Ansicht, dass allzu intensive Medienspekulationen über eine Spaltung der Formel 1 dieser nur schaden würden. Insofern wäre es das denkbar schlechteste Vorgehen, derartige Grabenkämpfe in der Öffentlichkeit auszutragen...

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