• 07.10.2005 11:03

Theissen stellt sich auf ein verregnetes Wochenende ein

BMW Motorsport Direktor rechnet in Suzuka fest mit Regen - Statement zu Gerüchten um Heidfelds Zustand sowie die Fahrerwahl bei BMW

(Motorsport-Total.com) - Dass man die Partnerschaft mit WilliamsF1 nur noch auf Sparflamme dahinköcheln lässt, zeigte sich auch daran, dass BMW Motorsport Direktor Mario Theissen nach dem Grand Prix von Brasilien nicht zurück nach München flog, sondern stattdessen in Südamerika einen "wirklich sehenswerten" Urlaub machte. Umso erholter traf er dafür in Japan ein, wenngleich er nach dem ersten Trainingstag etwas angeschlagen wirkte.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen

Odyssee von Peru nach Japan: Mario Theissens Urlaub endete recht stressig

Dies hatte freilich weniger mit dem durchschnittlichen Abschneiden seiner BMW WilliamsF1 Team Piloten zu tun - Webber wurde Zehnter, Pizzonia Zwölfter -, sondern vielmehr mit dem strapaziösen Hinflug: "Aus einer 30-Stunden-Anreise von Peru nach Japan ist eine 54-stündige geworden, weil der Flughafen wegen der Wetterbedingungen geschlossen wurde. Das macht aber nichts, denn ich bin rechtzeitig hier gewesen. Damit kann alles seinen gewohnten Gang nehmen", erklärte er im Gespräch mit einer 'F1Total.com'-Boxengassenreporterin.#w1#

Japan ist ein besonders wichtiger Markt für BMW

Suzuka sei "absolut" ein wichtiger Grand Prix, fuhr er fort, denn "Japan ist nicht nur von der Stückzahl ein wichtiger Markt, sondern es ist einfach der führende Markt in Asien, ähnlich wie Deutschland, aber ganz anders geartet. Man muss sich hier wirklich mit den Fahrbedingungen und mit dem Kundenverhalten auseinandersetzen. BMW war hier Vorreiter. Wir haben als erster Hersteller hier eine eigene Tochtergesellschaft gegründet - und das Geschäft geht in diesem Jahr auch sehr gut", so Theissen.

Was das sportliche Geschehen an diesem Wochenende angeht, werde seine Überlegungen in erster Linie vom Wetter geprägt: "Wir haben - vor allem im zweiten Durchgang am Ende - einen Vorgeschmack auf die wechselhaften Wetterbedingungen bekommen, die uns aus dem Vorjahr noch in bester Erinnerung sind. Ich gehe davon aus, dass auch dieses Jahr die Rennstrategie aufgrund des Wetters am Sonntag eine entscheidende Rolle spielen wird. Da kann dann natürlich alles passieren", prognostizierte der Deutsche.

Die 5,807 Kilometer lange Fahrerstrecke in Suzuka empfindet Theissen übrigens "auch für Techniker" als interessant, weil die Belastungen für den Motor "im oberen Drittel" anzusiedeln sind, wenn man einen Vergleich zu anderen Kursen herstellen möchte. Auch dies könnte sich jedoch relativieren: "Wenn es allerdings nass wird, gilt dasselbe wie überall", erklärte der 53-Jährige, "denn dann ist die Belastung nicht so hoch."

Nichts Neues zu den diversen Gerüchten um BMW

In Theissens Abwesenheit machten übrigens auch zahlreiche Gerüchte die Runde, vor allem hinsichtlich des Gesundheitszustandes von Nick Heidfeld. Aber: "Nick hat das selbst entschieden", sagte der BMW Motorsport Direktor über das Nichtantreten seines Landsmannes. "Er hat Frank Williams angerufen und auch mich informiert, dass er beim Training auf seinem Simulator nicht die Kraft aufbringen kann, die er braucht, also nicht voll fit ist. Damit wäre ein Start sinnlos gewesen."

Und auch hinsichtlich der Fahrerbesetzung im neuen Werksteam von BMW wird in der Gerüchteküche derzeit so manches Gericht liebevoll zubereitet - vom Shootout zwischen Villeneuve und Wurz über eine Verpflichtung von Nico Rosberg bis hin zu Heikki Kovalainen werden die unterschiedlichsten Möglichkeiten gehandelt. Theissen konnte darüber aber nur milde lächeln: "Es ist ganz gut, dass ich gar nicht hier war, denn dann können solche Spekulationen ungebremst sprießen..."