• 16.10.2009 18:02

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Theissen sieht Sparpotenzial ausgeschöpft

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen findet, dass sich die Formel 1 nicht zu Tode sparen, sondern an der Show arbeiten sollte

(Motorsport-Total.com) - Beim Tauziehen hinter den Kulissen der Formel 1 ging es in den vergangenen Jahren vor allem um Geld. Die Teams kämpften für eine höhere Beteiligung an den Einnahmen, die FIA setzte sich im Interesse der kleinen Rennställe für geringere Kosten ein. In Form eines neuen Concorde-Agreements konnte man sich dieses Jahr endlich auf einen gemeinsamen Kurs einigen.

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In den vergangenen Jahren schlug die Formel 1 einen rigorosen Sparkurs ein

Mario Theissen findet, dass man im Bereich Sparen inzwischen genug unternommen hat: "Es gibt sicher noch Möglichkeiten, Geld zu sparen, aber die großen Blöcke sind mal umgesetzt. Ich sehe die größeren Chancen derzeit nicht in weiteren Einsparungen, sondern im Verbessern der Show, damit die Attraktivität des Produktes Formel 1 da ist. Dann ist auch der Einsatz der Mittel gerechtfertigt", sagt der BMW Motorsport Direktor.#w1#

Offenbar stimmte diese Rechnung zuletzt nicht mehr, denn in den vergangenen Monaten gaben erst Honda und dann auch BMW den Ausstieg aus der Formel 1 bekannt. Von Toyota steht ein klares Bekenntnis zu einem Verbleib in der Königsklasse immer noch aus. Doch selbst wenn die goldenen Jahre der großen Werke langsam dem Ende zuzugehen scheinen, macht sich Theissen keine Sorgen um die Formel 1.

"Es kann sehr wohl eine Umbruchsituation anstehen, die sich dann über zwei, drei Jahre wieder aussortiert. Aber die Formel 1 an sich ist so ein starkes Produkt, wenn die sich umstrukturiert, werden sich auch Chancen auftun, die heute noch nicht erschlossen sind. Da mache ich mir überhaupt keine Sorgen", erklärt der Deutsche, der auch gar nichts gegen einen stärkeren Einfluss der Privatteams einzuwenden hat.

"Das ist immer ein Hin und Her. Mal haben die Privatteams das Übergewicht, in den letzten zehn Jahren hatten die Herstellerteams das Übergewicht. Beides funktioniert", meint Theissen und betont: "Ich halte auch die Kombination von beidem für gesund. Das hilft und trägt die Formel 1 mit. Deswegen würde ich jetzt auch einen Strukturwandel nicht kritisch sehen, wenn mal zwei, drei Hersteller aussteigen."