• 07.08.2003 12:18

  • von Marcus Kollmann

Theissen setzt im Titelkampf auf Montoya

Dr. Mario Theissen erklärt, warum "JPM" in den letzten Rennen ein starker und schwieriger Gegner für Michael Schumacher sein sollte

(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher oder Juan-Pablo Montoya? Wer im BMW-Williams-Team von den Fahrern die besseren Chancen besitzt Fahrerweltmeister zu werden ist für BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen relativ klar.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya (BMW-Williams) jubelt auf dem Podium

Theissen hofft, dass Montoya bei Saisonende über den Titel jubeln kann

Nach dem Rennunfall von "Schumi II" auf dem Hockenheimring und der durch die Rennkommissare ausgesprochenen Strafe, gegen die der Rennstall bereits Protest eingelegt hat, setzt Theissen auf den kolumbianischen Piloten.

Theissen setzt im Kampf um den Fahrertitel auf "JPM"

Montoya hat nämlich auf den immer noch die WM-Führung inne habenden Michael Schumacher nämlich nur sechs Punkte Rückstand, Ralf Schumacher hingegen nach den ihm keine Punkte bringenden letzten beiden Rennen jedoch schon derer achtzehn.

Nachdem der BMW-Motorsportdirektor bereits erklärte warum das anglo-deutsche Team für die Rennen in Ungarn, Italien, Amerika und Japan von der technischen Seite her gut aufgestellt sein sollte, verriet er dem 'Express' auch die Gründe warum Montoya mehr als nur ein Titelaspirant ist.

Montoya seit Monaco immer auf dem Podium

Auf dem Hungaroring wurde der Kolumbianer zwar bisher nur Achter und Elfter und ging damit in den Vorjahren leer aus, doch auch das Williams-Chassis war in der Vergangenheit auf der ungarischen Rennstrecke nicht sehr konkurrenzfähig. Da man aber den FW25 inzwischen sehr gut von der Abstimmung her versteht und "Budapest eine Fahrerstrecke wie Monaco ist, und dort hat Juan gewonnen", traut Theissen dem 27-Jährigen auch im dreizehnten WM-Lauf ein gutes Ergebnis zu, zumal Montoya seit Monaco alle Rennen entweder als Sieger, Zweitplatzierter oder Dritter beendete.

Für das Rennen auf dem Highspeedkurs in Monza sollte sowieso mit BMW-Williams zu rechnen sein, denn hier kann man den Vorteil der BMW-Power auf den langen Geraden voll ausspielen. Wie wichtig der Motor ist, bestätigte man schon im letzten Jahr, als Montoya auf der 5,793 Kilometer langen Strecke die schnellste Pole Position aller Zeiten mit einem Schnitt von 259,837 km/h fuhr. Im Rennen fiel der Rennfahrer aus Bogota aber genauso wie sein Teamkollege auf Grund technischer Probleme aus.

Unterstützung der Zuschauer in Indianapolis ein zusätzlicher Ansporn

Laut Theissen hat der vorletzte Formel-1-Grand Prix, ausgetragen in Indianapolis für Juan-Pablo "eine sentimentale Bedeutung: Hier gewann er 2000 die Indy 500 und holte bei seinem Formel-1-Debüt ein Jahr später gleich den Rundenrekord." Außerdem ist die Unterstützung für den Kolumbianer beim US-Grand Prix traditionell immer große, was zusätzliche Motivation geben dürfte.

Sollte die Entscheidung in der Fahrerweltmeisterschaft aber erst beim Großen Preis von Japan fallen, worauf auch der BMW-Motorsportdirektor tippt, ist BMW-Williams "im im Hinblick auf die Motorpower für die Strecke gut präpariert." Darüber hinaus sollte Suzuka von der Streckencharakteristik "gut zu Juan-Pablos Fahrstil passen."

Theissen fürchtet feuchte Bedingungen

Auch wenn Dr. Mario Theissen das Team und Montoya für den Endkampf in der Weltmeisterschaft gut gerüstet sieht, gibt es aber einen Aspekt der das Kräfteverhältnis in der Formel 1 von einer Sekunde auf die nächste durcheinander bringen kann - die Wetter-Bedingungen. Die sind laut dem Deutschen nämlich fraglich und liegen außerhalb des Einflussbereiches der Formel-1-Teams.