Theissen: In Barcelona ohne KERS
Das BMW Sauber F1 Team wird beim Rennen in Spanien komplett auf KERS verzichten - Positives Zwischenfazit und mögliche Rückkehr in Istanbul
(Motorsport-Total.com) - Erstmals in dieser Saison werden sowohl Robert Kubica als auch Nick Heidfeld nicht auf die Zusatzpower von KERS zurückgreifen können - das BMW Sauber F1 Team hat sich dazu entschlossen, beim Europaauftakt der Formel 1 nicht auf die neue Technologie zu setzen. Stattdessen will sich der Rennstall um BMW Motorsport Direktor Mario Theissen in Spanien voll und ganz auf die Einführung des neuen Aerodynamik-Pakets konzentrieren und dabei entscheidende Fortschritte machen.

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Kein KERS für Kubica: Das BMW Sauber F1 Team widmet sich der Aerodynamik
"Wir werden unsere beiden Rennwagen in Barcelona nicht mit KERS ausstatten", kündigte Theissen wenige Tage vor dem Trainingsauftakt auf dem Circuit de Catalunya an und erklärt: "Man kann nicht einerseits ein Aerodynamik-Update an den Start bringen und andererseits mit KERS fahren. Die Abstimmungszeit am Freitag wäre zu kurz." Doch dabei handelt es sich nicht um einen Abschied für immer. Theissen: "Wir werden vielleicht in der Türkei wieder auf KERS zurückkommen."#w1#
Das Nichteinsetzen der Zusatztechnologie will der BMW Motorsport Direktor aber nicht als mangelndes Vertrauen in die eigenen Entwicklungen verstanden wissen: "Vom technischen Standpunkt her fällt unser Fazit in Bezug auf KERS sehr positiv aus", hielt Theissen beim BMW Medien-Stammtisch in München fest. "Das System hat ohne Fehler gearbeitet und noch dazu im Monsunregen von Malaysia einwandfrei funktioniert."
Dennoch hatte bis Bahrain einzig Heidfeld die Zusatzpower zur Verfügung. "Aufgrund unserer Autokonfiguration hatten wir KERS nicht konstant im Einsatz", sagte Theissen und erläuterte: "Die Slicks und die neue Gewichtsverteilung haben zur Folge, dass man mehr Last auf die Vorderachse bringen muss. KERS ist dagegen in der Fahrzeugmitte oder gar am Heck angesiedelt und verursacht an diesen Stellen eben mehr Gewicht."
Größere und damit auch schwere Piloten wie Kubica sind so automatisch etwas im Nachteil gegenüber ihren kleineren und leichteren Fahrerkollegen - aus diesem Grund hatte das BMW Sauber F1 Team bis zum Großen Preis von Bahrain auch darauf verzichtet, Kubica mit KERS ins Rennen zu schicken. 2010 will die FIA den Teams diesbezüglich allerdings entgegenkommen und das Minimalgewicht von 605 auf 620 Kilogramm anheben.

