• 01.05.2009 09:31

BMW Sauber F1 Team: Trendwende in Spanien?

In Spanien wird der BMW Sauber F1.09 stark verändert antreten - alle Beteiligten machen sich Hoffnungen auf einen großen Schritt nach vorn

(Motorsport-Total.com) - Der Blick ist nach vorn gerichtet. An den Standorten des BMW Sauber F1 Teams in Hinwil und in München wird mit Hochdruck an Verbesserungen für den F1.09 gearbeitet. Zum Europaauftakt der Formel-1-Weltmeisterschaft 2009 am 10. Mai in Barcelona tritt das Team mit einem ersten Weiterentwicklungspaket an. Vor allem Robert Kubica und Nick Heidfeld freuen such auf das neue Paket, zumal beide zuletzt Kritik an der Weiterentwicklung des F1.09 geäußert hatten.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Änderungsbedarf: Robert Kubica ist momentan das WM-Schlusslicht

"Ich freue mich auf das Rennen in Barcelona. Es ist schön, dass die Formel 1 nach dem Block der vier Überseerennen nun nach Europa zurückkehrt", erklärte Kubica. "Weil alle Formel-1-Teams auf dem Circuit de Catalunya getestet haben, rechne ich damit, dass das Feld dort sogar noch enger zusammenliegt, als dies bereits bei den zurückliegenden Rennen der Fall war. Wir bringen ein neues Aerodynamik-Paket mit und hoffen, uns damit im Vergleich zu unseren jüngsten Auftritten signifikant steigern zu können. Es ist unser Ziel, der Spitze wieder näher zu rücken.#w1#

Auch Heidfeld erhofft sich einen Schritt. "Wie alle im Team setze auch ich Hoffnungen auf unser neues Aerodynamik-Update", erklärte er. "Das Team hat unheimlich Energie darin investiert, um aufzuholen. Ich hoffe, wir stehen in Barcelona im Verhältnis zur Konkurrenz tatsächlich etwas besser da, aber das ist schwer abzusehen, weil jedes Team mehr oder weniger große Nachrüstpakete zum Europaauftakt mitbringen wird."

Enttäuschender Saisonstart

"Barcelona ist eine schwierige Rennstrecke, weil sie eine Vielzahl von Anforderungen stellt und der Kurs stark auf Umgebungsbedingungen reagiert. Ändern sich Wind, Temperatur oder Grip-Level auch nur ein wenig, passt ruckzuck die Abstimmung nicht mehr, die eben noch gut war", so der Mönchengladbacher über die Strecke.

"Der Kurs ist schön zu fahren und anspruchsvoll", warf Kubica ein. "Es gibt einige Hochgeschwindigkeitskurven, einige langsam zu durchfahrende Kurven und eine Haarnadel, die man sehr heftig anbremsen muss. Wir haben alle schon sehr viele Kilometer in Barcelona zurückgelegt, dass wir den Streckenverlauf vermutlich blind kennen."

"Mit dem Großen Preis von Spanien beginnt in Barcelona nach vier Übersee-Rennen die Europasaison. Traditionsgemäß stellt das so etwas wie einen zweiten Saisonstart dar", so BMW Motorsport Direktor Mario Theissen. "Für unser BMW Sauber F1 Team trifft das in diesem Jahr ganz besonders zu, denn wir können mit den ersten vier Rennen überhaupt nicht zufrieden sein."

Gegenüber der Konkurrenz musste man zurückstecken. "Nach den positiven Wintertests hat sich jeder im Team den Saisonstart anders vorgestellt. Das Auto ist nicht schnell genug, und durch den zweiten Platz von Nick Heidfeld in Malaysia haben wir erst eine Podium-Platzierung auf dem Konto", fuhr er fort.

Klare Marschroute: Aufholen

"Wir gehen diese Herausforderung positiv an und arbeiten sowohl in München als auch in Hinwil intensiv daran, zur gewohnten Form zurückzufinden. In Barcelona bringen wir ein umfassendes Entwicklungspaket mit dem Schwerpunkt Aerodynamik an den Start. Für die laufende Saison sind weitere Schritte bereits in Arbeit", schloss Theissen ab.

Auch Willy Rampf, Head of Engineering, setzt große Hoffnungen in die Verbesserungen. "Wir werden in Barcelona mit einem umfangreichen Entwicklungspaket am F1.09 antreten, das wir für den Europaauftakt gebündelt haben", erklärte er. "Völlig neu sind die Fahrzeugnase, die stärker eingezogenen Seitenkästen und der Heckflügel. Darüber hinaus wurden der Frontflügel, die Motorabdeckung sowie der Unterboden weiterentwickelt. Von diesen Verbesserungen erwarten wir einen deutlichen Rundenzeitgewinn."

"Natürlich wissen wir, dass die anderen Teams in Barcelona ebenfalls Modifikationen an ihren Autos haben werden. Dennoch gehen wir davon aus, dass wir den Abstand nach vorne reduzieren können", fuhr er fort. "Die Gewissheit werden wir jedoch erst am Rennwochenende erhalten, weil wir bisher nur die Resultate aus dem Windkanal und von den Simulationen kennen und wir ja nicht mehr vorab auf der Rennstrecke testen können. Für die Ingenieure wird es bestimmt eine große Herausforderung, das gesamte Potenzial des Autos an der Strecke effizient umzusetzen."