• 06.07.2004 09:08

  • von Fabian Hust

Theissen: "Hoffentlich unterbietet Ralf die Prognose"

BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen lobt Marc Gené, hofft aber dennoch auf eine schnelle Genesung Ralf Schumachers

(Motorsport-Total.com) - Es war für BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen "ein ungewohntes Bild", dass beim Großen Preis von Frankreich nicht Ralf Schumacher sondern Test- und Ersatzfahrer Marc Gené im zweiten FW26 saß, wie er auf der Internetseite von BMW-Motorsport erklärt. "Marc hat seine Sache sehr ordentlich gemacht. Er belegte Platz zehn, nachdem er am Start leider einige Positionen verloren hatte."

Titel-Bild zur News: Schumacher und Theissen

Theissen hofft auf ein baldiges Comeback von Ralf Schumacher

Dass der Spanier die Anforderungen des Teams erfüllen würde, war für den Deutschen von vorneherein abzusehen: "Schließlich hat er mehr Kilometer mit dem FW26 abgespult als unsere beiden Stammpiloten. Seit Jahresbeginn sind über 13.000 Testkilometer zusammengekommen. Er kennt jede Entwicklungsstufe des Autos und verfügt außerdem über die Erfahrung aus 34 Grands Prix. Er war prädestiniert für diese Aufgabe, der ideale Ersatzmann."#w1#

Vielleicht hätte das Team einen Fahrer haben können, der schneller ist als Gené, der am vergangenen Wochenende doch sichtbar langsamer als Stammfahrer Juan-Pablo Montoya war. Mitentscheidend, warum die Wahl auf Marc Gené fiel, war jedoch auch die Tatsache, dass das Team in Magny-Cours ein neues Aerodynamik-Paket einsetzte und somit die Erfahrung des eigenen Testpiloten Gold wert war.

Zudem habe Marc Gené bereits im vergangenen Jahr bewiesen, dass er die Nerven besitzt, kurzfristig für einen Stammfahrer einzuspringen: "2003 wurde er am Samstagmorgen, also extrem kurzfristig, zum Einsatz gerufen. Marc musste damals als Erster, also unter den schlechtesten Bedingungen, zum ersten Einzelzeitfahren seiner Formel-1-Karriere antreten und sicherte sich dennoch den fünften Startplatz."

Am Rande des vergangenen Wochenendes hat Theissen mehrmals verraten, wie heiß Ralf Schumacher auf sein Comeback ist, mehrmals täglich das Team anruft und somit deutlich macht, dass er schon so bald wie möglich wieder in seinem Auto sitzen möchte. Auch bei BMW hofft man, das Ralf Schumacher schon vor der acht bis zwölf Wochen lange dauernden von den Ärzten prognostizierten Pause zurückkehren kann: "Ich hoffe, er kann diese Prognose unterbieten. Ich gehe davon aus, dass Ralf den Unfall wegstecken und wieder in die Erfolgsspur zurückkehren wird."