• 11.05.2007 21:22

Theissen: "Es war eine sehr schwierige Entscheidung"

BMW Motorsport Direktor erklärt die Entscheidung, keinen Freitagsfahrer mehr einzusetzen, und spricht über die Regeländerungen in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Mario, ihr fördert junge Fahrer, hattet damit unterschiedliche Erfolge, aber es gibt jetzt keine Freitagsfahrer mehr. Wie siehst du das? Ist es so, dass ihr keinen jungen Freitagsfahrer mehr einsetzen könnt, weil es alle anderen auch so machen?"
Mario Theissen: "Es geht nicht darum, die Dinge so zu machen wie die anderen, sondern wir haben eine sorgfältige Evaluierung nach Sebastians (Vettel; Anm. d. Red.) Freitagseinsätzen durchgeführt. Vor einer Woche haben wir uns mit den Ingenieuren an einen Tisch gesetzt, haben analysiert, was wir erreicht haben, und speziell in Malaysia waren wir am Freitag nicht ideal sortiert. Daher sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es besser ist, die Rennfahrer den ganzen Tag im Auto zu haben."

Titel-Bild zur News: Mario Theissen

Mario Theissen bedauert, dass Sebastian Vettel nicht mehr fahren kann

"Es war für mich persönlich eine sehr schwierige Entscheidung, aber bei den aktuellen Testregeln kann man kaum noch einen jungen Fahrer auf diese Weise heranführen. Man hat einfach nicht genug Gelegenheiten. Man hat den Freitag, aber sonst gibt es nur noch ein paar weitere Testtage mit einem einzigen Auto. Bei den Tests sind aber meistens große Programme zu bewältigen. Es wäre gut, die Testregeln für nächstes Jahr wieder zu überdenken, um etwas für die jungen Fahrer zu unternehmen."#w1#

Frage: "Welche Weiterentwicklungen habt ihr für diesen Grand Prix am Auto?"
Theissen: "Durch die lange Pause zwischen dem letzten und diesem Rennen sind das natürlich viele neue Teile, vor allem auf der aerodynamischen Seite, aber auch im Bereich von Radaufhängung und Chassis. Was die Kraftübertragung angeht, haben wir die Schaltvorgänge optimiert und das Mapping der Schaltung."

Frage: "Welche der neuen Regeln haben deiner Meinung nach bislang funktioniert, welche nicht?"
Theissen: "Die wichtigste Änderung war fraglos der Einheitsreifen, durch den das Feld enger zusammengerückt ist. Der Reifen ist immer noch wichtig, aber er ist nicht mehr der dominierende Faktor, sondern einer von vielen Faktoren. Ich halte das für gut, denn nur so konnten wir die Tests dermaßen zurückschrauben. Abgesehen davon gibt es noch den homologierten Motor, der niemandem Kopfzerbrechen bereitet hat, weil er ja auf dem letztjährigen Modell basiert. Durch die Homologierung wurde die Motorenentwicklung zurückgeschraubt, was wiederum Geld spart, solange wir bei diesem Format bleiben. Das sind die wichtigsten Änderungen."

Frage: "Wie war euer Ausflug an den Nürburgring?"
Theissen: "Da wird es später im Jahr eine DVD geben."

Frage: "Inwieweit seid ihr eigentlich in die Jacht von BMW im America's Cup involviert?"
Theissen: "Natürlich sind wir involviert. Für BMW Oracle sieht es gut aus. Wir sind einer der Favoriten und wir fordern Alinghi heraus. Nick (Heidfeld; Anm. d. Red.) und ich hatten im vergangenen Jahr Gelegenheit, 18. Mann auf dem Boot zu sein. Das war eine tolle Erfahrung. Ich hoffe, dass sie es packen!"